Für viele Paare ist die Geburt eines Kindes ein freudiges Ereignis – aber auch eine enorme Belastungsprobe. Eine frischgebackene Mutter macht nun öffentlich ihrem Frust Luft: Sie fühlt sich mit der Pflege ihres Neugeborenen völlig allein gelassen. Ihr Partner? „Macht nichts – außer schlafen, essen und aufs Handy schauen.“

Schlaflose Nächte – allein durchgestanden

In einem viralen Beitrag in einem Elternforum schildert die junge Mutter ihren Alltag: „Ich stille nachts jede zwei Stunden, wechsle Windeln, trage das Baby herum, wenn es schreit – und er schläft seelenruhig weiter.“ Der Vater, so schreibt sie, sei zwar körperlich anwesend, aber emotional und praktisch völlig abwesend.

„Er sagt, er muss ja arbeiten und könne sich deshalb nicht so einbringen. Aber ich bin 24/7 im Einsatz. Wo bleibt mein Feierabend?“, fragt sie verzweifelt.

Ein verbreitetes Problem

Ihre Geschichte trifft offenbar einen Nerv: Hunderte Kommentare zeigen, dass viele Mütter mit ähnlichen Problemen kämpfen. „Man wird als Mutter zur Maschine degradiert, während der Partner sich zurücklehnt“, schreibt eine Nutzerin. Andere berichten von gescheiterten Beziehungen, weil die mentale und körperliche Belastung allein bei der Frau lag.

Psychologin Dr. Katrin Berger erklärt: „Das Phänomen nennt sich 'maternal gatekeeping' kombiniert mit mangelnder Gleichbereitschaft. Viele Männer nehmen sich in den ersten Wochen aus der Verantwortung – teils aus Unsicherheit, teils aus Bequemlichkeit.“

Eine Frage der Haltung – nicht der Zeit

Interessanterweise klagen viele betroffene Frauen gar nicht über mangelnde Zeit des Partners, sondern über mangelndes Engagement. „Es geht nicht darum, dass er acht Stunden am Tag übernimmt – sondern dass er überhaupt Initiative zeigt. Mal eine Windel wechselt, mal fragt, wie es mir geht“, so die junge Mutter.

Was jetzt? Reden, Grenzen ziehen, Verantwortung teilen

Familienberater raten in solchen Fällen zu klarer Kommunikation – und im Zweifel zu konkreten Aufgabenverteilungen. „Es reicht nicht zu hoffen, dass der andere schon merkt, was zu tun ist. Verantwortung muss eingefordert und partnerschaftlich geregelt werden.“

Fazit: Mut zur Ehrlichkeit

Elternschaft ist kein Ein-Frau-Job. Wenn einer der Partner sich entzieht, gerät das Familiengleichgewicht ins Wanken. Die Geschichte dieser Mutter zeigt, wie wichtig es ist, über Rollenbilder, Verantwortung und gegenseitige Wertschätzung zu sprechen – und zwar nicht erst, wenn das Baby schon da ist.

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