Mit 45 Jahren lebt Claudia Weber in München und ist Mutter eines 25-jährigen Sohnes. Seit er vor zwei Jahren seine Freundin Julia kennengelernt hat, ist sie oft zu Besuch in der Familie. Doch Claudia ist nicht ganz zufrieden mit der Art und Weise, wie Julia für ihren Sohn sorgt – insbesondere in der Küche.

Die Bedeutung des Kochens in der Familie

Für Claudia war das gemeinsame Kochen immer ein wichtiger Bestandteil der Familienkultur. „Ich habe meinem Sohn immer beigebracht, wie man gesund und lecker kocht“, erklärt sie. „Es war uns wichtig, gemeinsam am Tisch zu sitzen und selbst zubereitete Mahlzeiten zu genießen.“

Als Julia in das Leben ihres Sohnes trat, freute sich Claudia zunächst über die neue Beziehung. Doch bald bemerkte sie, dass Julia wenig Interesse am Kochen zeigte. „Sie bringt oft Fertiggerichte mit oder bestellt Essen“, sagt Claudia. „Ich habe das Gefühl, dass sie meinem Sohn nicht die gleiche Fürsorge entgegenbringt, die ich ihm immer gegeben habe.“

Die Herausforderung der Akzeptanz

Claudia ist sich bewusst, dass ihre Erwartungen an Julia möglicherweise zu hoch sind. „Ich weiß, dass jeder seine eigenen Prioritäten hat“,

gibt sie zu. „Aber ich kann nicht umhin, mir Sorgen zu machen, ob mein Sohn in guten Händen ist.“

Die Beziehung zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter ist oft von Spannungen geprägt. Laut Psychologin Anke Precht entsteht dieser Konflikt oft durch Eifersucht, da beide Frauen den gleichen Mann lieben. „Mütter können unbewusst konkurrierendes Verhalten zeigen, was negative Reaktionen der Schwiegertochter auslöst“, erklärt Precht. „Es ist wichtig, keine Partei zu ergreifen und keine negativen Kommentare über die Partnerin des Sohnes zu machen.“

Ein Gespräch suchen

Claudia hat beschlossen, das Gespräch mit Julia zu suchen. „Ich möchte ihr nicht das Gefühl geben, dass ich sie kritisiere“, sagt sie. „Aber ich möchte verstehen, warum sie das Kochen nicht so wichtig nimmt.“

Experten raten dazu, Konflikte offen und respektvoll anzusprechen. „Es ist wichtig, die Gefühle der anderen Person zu respektieren und Verständnis zu zeigen“, erklärt Psychologin Eva-Maria Hesse. „Anstatt Vorwürfe zu machen, sollte man seine eigenen Gefühle und Bedenken mitteilen.“

Das könnte Sie auch interessieren: