Volle Lippen gelten seit Jahren als Schönheitsideal – angeheizt durch soziale Medien, Influencer und Stars wie Kylie Jenner. Für eine junge Frau wurde der Wunsch nach einem sinnlicheren Kussmund zur Realität – aber auch zur Routine: Bereits zehnmal ließ sie sich die Lippen mit Hyaluronsäure aufspritzen.

Der Wunsch nach Perfektion

„Ich war mit meinen natürlichen Lippen nie zufrieden“, erzählt die 24-Jährige, die anonym bleiben möchte. „Schon mit 18 habe ich angefangen, mich mit anderen zu vergleichen – auf Instagram, im Freundeskreis, überall.“ Der erste Eingriff mit Hyaluronsäure war ein Test, „nur ein bisschen auffüllen“, wie sie sagt. Doch dabei blieb es nicht.

Alle paar Monate ließ sie die Prozedur wiederholen – immer ein kleines bisschen mehr. „Man sieht sich schnell an das neue Aussehen. Und dann reicht es plötzlich nicht mehr“, gibt sie zu. Nach mittlerweile zehn Behandlungen sind ihre Lippen deutlich vergrößert – und auch ihre Einstellung zur eigenen Schönheit hat sich verändert.

Risiken und Nebenwirkungen

Obwohl Hyaluronsäure als relativ sicher gilt, warnt die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie vor wiederholten Eingriffen. „Gerade bei sehr häufigen Behandlungen können Verhärtungen, Asymmetrien oder ein unnatürliches Aussehen entstehen“, sagt ein Facharzt. In Einzelfällen kommt es auch zu Infektionen oder allergischen Reaktionen.

Auch die junge Frau selbst hat Nebenwirkungen erlebt: Spannungsgefühl, Schwellungen, und einmal ein blauer Fleck, der tagelang nicht verschwand. Dennoch bereut sie ihre Entscheidung nicht. „Ich fühle mich heute schöner – aber ich weiß auch, dass ich aufpassen muss, nicht zu übertreiben.“

Schönheitstrend mit Schattenseiten

Der Trend zur Lippenvergrößerung ist besonders bei jungen Frauen verbreitet. Influencer auf TikTok oder Instagram zeigen Vorher-Nachher-Videos, Werbeanzeigen versprechen schnelle Ergebnisse ohne OP – oft für wenig Geld. Doch Schönheitsideale, die ständig perfekter werden, können auch psychischen Druck ausüben.

Die junge Frau sagt selbst: „Ich wünsche mir manchmal, ich hätte mich weniger vergleichen und mehr akzeptieren können.“ Dennoch steht sie zu ihren Entscheidungen – und will jetzt erst einmal eine Pause einlegen.

Das könnte Sie auch interessieren: