Maximilian R., 26 Jahre alt, ist ein junger Landwirt aus Bayern. Mit Leidenschaft hat er den Hof seiner Eltern übernommen, in den letzten Jahren modernisiert und sich auf Milchwirtschaft spezialisiert. 50 Kühe versorgte er täglich – mit Herzblut, Fleiß und Verantwortung. Doch trotz harter Arbeit und gutem Tierbestand sieht er sich jetzt gezwungen, das Familienunternehmen aufzugeben.
Der Grund? Hohe Steuerlast und wenig Unterstützung.
Ein harter Start trotz Idealismus
Max hat nach seiner Ausbildung zum Landwirt bewusst entschieden, den elterlichen Hof weiterzuführen – ein Schritt, den in Deutschland immer weniger junge Menschen wagen. Er investierte in neue Technik, verbesserte die Haltungsbedingungen seiner Tiere und versuchte, seinen Betrieb nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten.
Doch schnell wurde klar: Wirtschaftlich überleben ist schwer. „Ich arbeite 60 bis 70 Stunden pro Woche, oft auch am Wochenende. Trotzdem bleibt am Monatsende kaum etwas übrig“, sagt Max.
Steuerklasse I – und keine Chance auf Entlastung
Als lediger Jungbauer fällt Max in Steuerklasse I – das bedeutet: hohe Abzüge vom Einkommen. In Kombination mit Sozialabgaben, steigenden Betriebskosten (z.B. für Diesel, Futter, Strom) und einer Bürokratie, die ihn mehr Zeit im Büro als im Stall kostet, wird der Betrieb zur Belastung.
„Allein die Einkommenssteuer hat mir das Genick gebrochen“, erklärt Max. „Ich habe mich selbstständig gemacht, Arbeitsplätze geschaffen, regional produziert – aber der Staat bremst mich aus.“
Fehlende politische Unterstützung
Max ist kein Einzelfall. Viele kleine und mittlere Höfe in Deutschland stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Der Milchpreis schwankt stark, die Umweltauflagen steigen, und Förderprogramme sind oft zu bürokratisch oder greifen zu spät. Während große Agrarkonzerne profitieren, geraten junge, unabhängige Landwirte wie Max zunehmend unter Druck.
„Man lässt uns im Stich“, sagt er resigniert. „Wir sollen regional produzieren, nachhaltig wirtschaften – aber dafür braucht es Luft zum Atmen. Und die nimmt uns das Finanzamt.“
Der Abschied vom Lebenstraum
Im Frühjahr 2025 fiel die Entscheidung: Max wird seinen Betrieb verkaufen. Die Tiere gehen an einen Großbetrieb in Niedersachsen, die Maschinen stehen zum Verkauf, der Hof soll vermietet werden.
„Es fühlt sich an, als würde ich ein Stück von mir selbst aufgeben“, sagt Max. „Ich wollte mein Leben hier verbringen. Aber unter diesen Bedingungen geht es einfach nicht.“
Ein Blick in die Zukunft
Der Fall von Max wirft Fragen auf, die weit über seinen Hof hinausgehen. Wie soll eine nachhaltige, regionale Landwirtschaft in Deutschland funktionieren, wenn die jungen Betriebe aufgeben müssen? Wie können Steuerpolitik und Bürokratie angepasst werden, damit Landwirtschaft wieder attraktiv wird – nicht nur als Tradition, sondern als echte Perspektive?
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