Mit 66 Jahren genießen viele Menschen ihren Ruhestand – reisen, Zeit mit den Enkeln verbringen oder sich langgehegten Hobbys widmen. Für Monika S. aus Leipzig ist das jedoch unvorstellbar. Trotz eines langen Arbeitslebens reicht ihre Rente nicht aus, um über die Runden zu kommen. Stattdessen arbeitet sie in gleich drei Minijobs, um ihre bescheidenen Fixkosten zu decken.

Ein Leben voller Arbeit – ohne Sicherheit im Alter

Monika S. hat fast 45 Jahre lang als Verkäuferin, Reinigungskraft und später in Teilzeit in der Altenpflege gearbeitet. „Ich war nie faul, habe immer geschuftet“, sagt sie. Doch ihre Rentenbescheide zeigten schon vor Jahren: Es wird nicht reichen. „Ich habe gedacht, irgendwie wird es schon klappen. Aber dann kam die Realität: 912 Euro Rente – davon kann ich meine Miete, Strom, Heizung und Lebensmittel nicht bezahlen.“

Heute arbeitet sie morgens in einer Bäckerei, nachmittags hilft sie in einem Büro bei der Reinigung und zwei Mal die Woche betreut sie abends Senioren in ihrer Nachbarschaft. Alles auf 520-Euro-Basis – steuerfrei, aber körperlich anstrengend. „Manchmal komme ich um 21 Uhr nach Hause, die Beine tun weh, und ich frage mich: Wie lange geht das noch gut?“

Arm trotz Arbeit – ein wachsendes Problem

Monikas Schicksal ist kein Einzelfall. Laut aktuellen Statistiken der Deutschen Rentenversicherung erhalten über 60 % der Rentnerinnen weniger als 1.200 Euro im Monat. Besonders betroffen: Frauen, die häufig Teilzeit gearbeitet oder Kinder großgezogen haben. Altersarmut ist längst keine Randerscheinung mehr – sie ist mitten in der Gesellschaft angekommen.

„Ich bin nicht stolz darauf, mit 66 noch zu arbeiten – aber was bleibt mir übrig?“, sagt Monika. Unterstützung vom Staat lehnt sie ab. „Ich habe immer mein eigenes Geld verdient. Ich will keine Almosen. Ich will nur, dass ich würdig leben kann.“

Der Wunsch nach Würde

Ihr größter Wunsch? „Ein ruhiger Lebensabend. Mal eine Reise ans Meer. Zeit, ein Buch zu lesen. Einfach leben – ohne Angst vor der nächsten Stromnachzahlung.“ Doch bis dahin bleibt ihr Alltag ein Spagat zwischen Arbeit und Überleben.

Monika S. ist müde, aber sie kämpft weiter. Nicht, weil sie will – sondern weil sie muss.

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