Auf einem kleinen Bauernhof in der Nähe von Bad Tölz lebt der 54-jährige Landwirt Stefan Maier mit einem Mitbewohner der besonderen Art: einem 900 Kilogramm schweren Bullen namens Max. Was viele für unmöglich halten, ist hier Alltag: Mann und Bulle teilen sich Hof und Weide – und ein ganz besonderes Band, das vor vielen Jahren begann.

Ein Bulle in Not

Vor 8 Jahren fand Stefan Maier das damals wenige Tage alte Kälbchen in einem Stall seines Nachbarn. Max war schwach, krank und sollte eingeschläfert werden, da eine teure Behandlung als nicht lohnenswert galt. Doch für Stefan kam das nicht infrage: „Ich sah ihn da liegen, viel zu dünn, mit seinen großen Augen. Ich wusste: Entweder er stirbt, oder ich versuche es wenigstens“, erzählt er.

Stefan nahm das Kälbchen mit nach Hause, pflegte es Tag und Nacht. „Ich habe ihn alle zwei Stunden mit der Flasche gefüttert, ihm ein warmes Bett im Stall gebaut und jeden Tag gebetet, dass er durchkommt.“

Aus einem Kälbchen wird ein Freund

Tatsächlich erholte sich Max. Aus dem schwachen Kälbchen wurde ein kräftiger Jungbulle. Doch anstatt ihn später zu verkaufen, wie es sonst üblich wäre, traf Stefan eine Entscheidung: Max sollte bleiben. „Ich konnte ihn einfach nicht hergeben. Er ist wie ein Teil meiner Familie geworden.“

Heute lebt Max auf Stefans Hof wie ein König: Er hat eine große Weide, einen geräumigen Stall und darf sich frei bewegen. Abends kommt er oft zum Haus, steckt neugierig seinen Kopf durch die offene Terrassentür und schaut fern mit Stefan. „Er liebt es, dabei zu sein. Er kennt mich so gut, manchmal glaube ich, er versteht jedes Wort“, lacht Stefan.

Ein Leben voller Vertrauen

Für Stefan ist Max mehr als nur ein Tier. „Er hat mir beigebracht, dass Freundschaft keine Grenzen kennt. Er ist friedlich, sanft und vertraut mir zu hundert Prozent. Ich glaube, das spürt er auch bei mir.“

Natürlich ist das Zusammenleben nicht immer einfach: Ein Bulle dieser Größe kann gefährlich sein. Doch Stefan kennt Max’ Körpersprache in- und auswendig. „Es geht nur mit Respekt. Wenn er seine Ruhe will, bekommt er sie. Wir hören aufeinander.“

Ein Zuhause für immer

Stefan weiß, dass viele Menschen seinen Umgang mit Max belächeln. Für ihn ist es jedoch selbstverständlich: „Jeder sagt, ein Bulle gehört auf die Weide und irgendwann zum Metzger. Für mich gehört Max in mein Leben – bis zu seinem letzten Tag.“

Die Geschichte von Stefan und Max zeigt, wie außergewöhnlich Freundschaft zwischen Mensch und Tier sein kann – wenn man nur mit Herz und Hingabe hinschaut.

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