Babysitten gilt oft als klassischer Nebenjob für Teenager. Doch nicht immer: In vielen Städten setzen immer mehr Eltern auf erfahrene Betreuungskräfte – wie Sandra K., 40 Jahre alt, aus München. Sie arbeitet seit über 15 Jahren als Babysitterin, kümmert sich gleichzeitig um bis zu vier Kleinkinder – und verlangt dafür 45 Euro pro Stunde.
45 Euro – viel oder gerecht?
Viele Eltern fragen sich: Ist das nicht völlig überteuert? Sandra selbst findet nicht: „Ich übernehme große Verantwortung. Vier Babys gleichzeitig heißt: Füttern, Windeln wechseln, Spielen, Trösten, ins Bett bringen – und das alles parallel. Das ist nicht mit einer Schülerin zu vergleichen, die abends nur neben dem schlafenden Kind sitzt.“
Tatsächlich teilen sich bei ihr die Kosten oft zwei bis drei Familien, wenn mehrere Kinder gleichzeitig betreut werden. So relativiert sich der Stundensatz.
Erfahrung hat ihren Preis
Sandra ist ausgebildete Erzieherin, hat einen Erste-Hilfe-Kurs für Säuglinge absolviert, Fortbildungen besucht und sich auf Neugeborene spezialisiert. „Gerade Eltern von Zwillingen oder Babys unter einem Jahr sind dankbar, wenn sie jemanden mit Fachwissen an ihrer Seite haben.“
Hinzu kommt: Wer eine selbstständige Babysitterin bucht, zahlt nicht nur für ihre Zeit. Auch Krankenversicherung, Altersvorsorge, Steuern und Ausfallzeiten muss sie selbst abdecken. Viele professionelle Betreuerinnen argumentieren deshalb: Ein vermeintlich hoher Stundenlohn relativiert sich schnell.
Was sagen Eltern?
Während einige Familien solche Preise nicht zahlen könnten, finden andere, dass es das wert ist. „Wenn ich weiß, dass meine Kinder bei jemandem sind, der im Notfall weiß, was zu tun ist, zahle ich das gern“, sagt eine Mutter von Drillingen. „Für 11 Euro die Stunde bekomme ich keine zuverlässige Betreuung für vier Babys.“
Fazit: Luxus oder Notwendigkeit?
Ob 45 Euro pro Stunde teuer sind, hängt vom Blickwinkel ab. Klar ist: Babysitten ist in vielen Fällen keine Taschengeld-Arbeit mehr, sondern echte Verantwortung. Für professionelle Betreuung, gerade bei mehreren Babys, müssen Eltern heute oft tiefer in die Tasche greifen.
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