Mit 60 Jahren steht Thomas, ein gebürtiger Deutscher, an einem Punkt in seinem Leben, an dem viele Menschen vielleicht zur Ruhe kommen oder sich ihren Enkelkindern widmen. Doch Thomas denkt anders. Für ihn ist der Gedanke an Auswandern keine Abenteuerlust im klassischen Sinn – es ist ein Akt der Selbstrettung.
„Ich halte es einfach nicht mehr aus“, sagt Thomas mit ernster Stimme. „Die ständige Hektik, der Druck, die politischen Diskussionen, die ständigen Nachrichten über Krisen und Unsicherheit – es wird einfach zu viel.“ Nach Jahrzehnten im Berufsleben, in dem er als Ingenieur gearbeitet hat, spürt er eine tiefe Erschöpfung. Sein Körper und sein Geist fordern einen Neuanfang, einen Tapetenwechsel, um die letzten Jahre seines Lebens bewusst zu genießen.
Thomas hat lange überlegt, wohin er gehen könnte. „Ich möchte nicht nur weg von Deutschland, sondern hin zu einem Ort, an dem das Leben langsamer, einfacher und vielleicht ein bisschen freundlicher ist.“ Länder wie Portugal oder Spanien stehen auf seiner Liste – Orte, an denen er das Gefühl hat, dass Lebensqualität mehr zählt als endlose Bürokratie und Stress.
Für Thomas ist Auswandern mit 60 keine leichte Entscheidung. Er muss nicht nur seine Altersvorsorge, sein Haus und sein soziales Umfeld hinter sich lassen, sondern auch den Schritt in eine völlig neue Kultur und Sprache wagen. Doch die Aussicht auf ein ruhigeres Leben, in dem er wieder Energie tanken kann, überwiegt seine Angst.
„Es geht nicht mehr um Karriere oder Status“, sagt Thomas. „Es geht nur noch darum, das Leben zu spüren, ohne dass es mich erschlägt.“
Thomas‘ Geschichte ist kein Einzelfall. Immer mehr Menschen mittleren Alters in Deutschland denken über einen Neuanfang im Ausland nach – oft getrieben von Frust, Überlastung oder dem Wunsch nach einem erfüllteren Alltag. Für Thomas ist der Schritt klar: Er will nicht warten, bis die Lebensqualität von selbst wiederkommt. Er nimmt sie selbst in die Hand – auch wenn es bedeutet, alles Vertraute hinter sich zu lassen.