Die Diskussion um zusätzliche freie Tage in Deutschland sorgt für hitzige Kontroversen. Thorsten Alsleben, Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, äußert scharfe Kritik an entsprechenden Plänen und warnt vor schwerwiegenden Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft.

Bereits heute liege das Wirtschaftswachstum nur bei 0,9 Prozent, erklärt Alsleben. Ein erheblicher Teil dieses geringen Wachstums sei darauf zurückzuführen, dass Feiertage auf Wochenenden fallen. Jeder zusätzliche gesetzliche Feiertag koste die deutsche Volkswirtschaft nach Einschätzung von Alsleben rund acht Milliarden Euro an Wertschöpfung.

Zudem arbeite Deutschland im internationalen Vergleich zu wenig. Mit rund 1.340 Arbeitsstunden pro Jahr liege die Bundesrepublik deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von über 1.600 Stunden. „Weniger Arbeit führt nicht zu mehr Wohlstand, sondern gefährdet Produktivität, Einkommen und Arbeitsplätze“, betont Alsleben.

Auch die aktuelle Klimapolitik steht unter Kritik. Berechnungen der Industrie- und Handelskammer schätzen die Kosten der Transformation hin zu klimaneutraler Wirtschaft bis 2049 auf rund fünf Billionen Euro. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hält die nationale Klimaneutralität ohne internationale Kooperationen für nicht finanzierbar.

Alsleben fordert daher einen Kurswechsel: Nationale Alleingänge schadeten der Wirtschaft, ohne dem Klima messbar zu helfen. Jeder weitere Aufschub verschärfe die Lage zusätzlich.

Die Debatte um zusätzliche Feiertage zeigt damit einmal mehr die Spannungen zwischen wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit und gesellschaftlichen Forderungen nach mehr Freizeit. Während die einen auf Entlastung und Erholung drängen, warnen Wirtschaftsexperten vor den langfristigen Folgen für Beschäftigung und Wohlstand.

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