Nach den Prognosen deutscher Analysten könnten viele Geschäfte in den Einkaufsstraßen deutscher Städte, darunter auch bekannte Ketten, für immer verschwinden.
Nach einer aktuellen Analyse des Instituts für Handelsforschung in Köln (IFH) hat sich der Strukturwandel im Einzelhandel durch die Krise aufgrund der Ausbreitung der Coronavirus-Infektion um etwa sieben bis acht Jahre beschleunigt.
Laut den Kölner Forschern werden bis zum Jahr 2023 bis zu 80.000 Geschäfte ihre Türen schließen.
Einkaufsriesen wie Galeria Kaufhof und Karstadt gerieten schon vor der Pandemie in Schwierigkeiten. Im April vergangenen Jahres musste der Konzern ein Restrukturierungskonzept entwickeln, das die Schließung von mehr als 50 Hauptgeschäften und 20 Karstadt-Sport-Filialen vorsah.
Ende Januar 2021 wurde bekannt, dass der Einzelhandelsriese noch einen staatlichen Kredit in Höhe von 460 Millionen Euro erhalten wird, was in der Gesellschaft für viel Streit und Diskussionen sorgte.
Weltweit leiden vor dem Hintergrund der Pandemie vor allem Geschäfte und Ketten von Luxus- und Kinderartikeln.
Der Umsatz mit Kosmetika ist deutlich zurückgegangen. Kosmetik wird weniger nachgefragt: In China beispielsweise ist der Umsatz in diesem Bereich um mehr als 10 Prozent gesunken.
Auch die Premium-Kosmetik- und Parfümeriekette Douglas aus Düsseldorf war von diesem Problem betroffen. Das Management des Unternehmens reagierte jedoch schnell und änderte seine Verkaufsstrategie und setzte auf den Online-Verkauf.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund setzt sich dafür ein, Steuern auf Online-Shopping zu erheben und mit den Einnahmen Einkaufsstraßen in deutschen Städten zu fördern und zu erhalten.
In einem Interview mit dem Handelsblatt äußerte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Verbandes, seine Überzeugung, dass sich viele Menschen während der Pandemie an den Online-Einkauf gewöhnt haben und dass dieser Trend auch nach der Pandemie anhalten wird.
Quelle: dw.com
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