Der Gir-Wald ist ein großer Nationalpark in Indien, der zum letzten Zufluchtsort für die seltenen Asiatischen Löwen geworden ist.
Auch andere Tiere leben dort und teilen sich das Gelände des Parks untereinander.
Interessanterweise leben die verschiedenen Katzenarten nicht zusammen, sondern umkreisen eifrig ihre Reviere, ohne sich zu berühren.
Löwen können niemals mit Leoparden zusammenleben, dachten die Zoologen des Parks, bis sie Zeuge eines ungewöhnlichen Ereignisses wurden.
Ein winziges Leopardenbaby wurde allein in der Nähe der Höhle der Löwin gesichtet. Sie hatte gerade ein Löwenpärchen zur Welt gebracht und sich für einige Monate von ihrem Rudel getrennt, um die Jungen aufzuziehen und zu versorgen.
Die Löwin entdeckte den Leoparden schnell und ging auf ihn zu, wie Chuck Rabardi, der das Verhalten von Löwen studiert, die Begegnung beschrieb.
Chuck wartete bereits darauf, das Jungtier zu massakrieren, als die Löwin ihn überraschte, indem sie sich zu dem gefleckten Kätzchen hinüberbeugte, ihm etwas ins Ohr murmelte und dann zurück in den Unterschlupf ging.
Das Leopardenjunge folgte ihr und schloss sich ihrer kleinen Gruppe an. Er hatte Glück: So kleine Tiere ohne elterliche Fürsorge können unter Raubtieren nicht überleben.
Obwohl die Leoparden kleiner als die Löwen sind und die Jungen deutlich größer als ihr Adoptivbruder waren, fanden die Jungen schnell eine gemeinsame Sprache und begannen zu spielen.
Schon bald übernahmen die Jungtiere sogar einige der natürlichen Gewohnheiten der Leoparden, wie das Klettern auf Bäume.
Die Löwin kümmerte sich um das gefleckte Jungtier, als wäre es ihr eigenes Baby, aber die Wissenschaftler fragten sich, was als Nächstes passieren würde.
Die Mitarbeiter des Parks entdeckten das tote Leopardenjunge einige Wochen später am Fluss.
Nach einer Untersuchung wurde festgestellt, dass es an einer angeborenen Krankheit gestorben war. Wahrscheinlich aus demselben Grund, aus dem die Mutter es ausgesetzt hatte - unter den harten Bedingungen in der Wildnis muss man eben Opfer bringen.
Quelle: travelask.com
Das könnte Sie auch interessieren:
Ein Mann war 157 Tage auf hoher See: wie sah er nach der langen Reise aus