In einem der wohlhabendsten Länder der Welt, mitten im wirtschaftlich starken Europa, lebt Peter M., 45 Jahre alt, in einer Realität, die für viele kaum vorstellbar ist: Er kann sich weder einen Döner noch einen Kaffee leisten. Ein einfacher Snack für 5 bis 7 Euro? Ein Kaffee vom Bäcker für 2 Euro? Für Peter ist das Luxus.

Peter lebt allein in einer kleinen Einzimmerwohnung am Stadtrand. Nach Abzug von Miete, Strom, Internet und Versicherungen bleiben ihm weniger als 150 Euro im Monat zum Leben. Ein Zustand, der längst nicht mehr ungewöhnlich ist, sondern zunehmend zur bitteren Realität vieler Menschen in Deutschland wird – besonders für Geringverdiener, Alleinstehende und Erwerbslose.

„Früher war der Döner mein Lieblingsessen. Schnell, lecker, sättigend. Heute laufe ich daran vorbei und schaue auf den Preis“, sagt Peter mit leerem Blick. „Ich rechne jeden Cent – und am Ende entscheide ich mich dann doch für ein Brot mit Margarine.“

Der gestiegene Mindestlohn, die Inflation, höhere Energiepreise und teurere Lebensmittel: All diese Faktoren treffen Menschen wie Peter mit voller Wucht. Während in den Medien über Rekordüberschüsse, Börsengewinne und neue Luxuswohnungen berichtet wird, bleibt ein wachsender Teil der Bevölkerung unsichtbar – darunter auch jene, die mit Mitte 40 plötzlich am Rand der Gesellschaft stehen.

Peter war früher Lagerarbeiter. Ein Bandscheibenvorfall zwang ihn zur Aufgabe des Jobs. Danach folgten Jahre prekärer Beschäftigung, Leiharbeit, schließlich Arbeitslosigkeit. Heute bezieht er Bürgergeld. Doch das, was davon übrig bleibt, reicht kaum zum Überleben – geschweige denn für Genuss.

„Ein Kaffee am Morgen war für mich früher ein Ritual. Jetzt trinke ich Leitungswasser. Schwarztee gönne ich mir, wenn ich Glück habe und gerade ein Angebot finde“, sagt Peter.

Er wünscht sich nicht viel. Kein Auto, keinen Urlaub, keinen Luxus. Nur ein bisschen Würde im Alltag. Einen Döner zwischendurch, einen Kaffee in einem Café, vielleicht ein Gespräch mit anderen Menschen. Stattdessen erlebt er Ausgrenzung, Scham und Einsamkeit.

Armut hat viele Gesichter. Das von Peter ist eines davon. Ein Gesicht, das zeigt, dass soziale Ungleichheit keine abstrakte Zahl ist, sondern ein tägliches Ringen um Teilhabe – und manchmal nur um einen einfachen Döner.

Das könnte Sie auch interessieren: