Thomas, ein junger Mann Anfang 30, arbeitete als Grafikdesigner in einer kleinen Agentur. Obwohl er seinen Job liebte, war das Gehalt oft knapp bemessen, und er musste immer wieder kreativ werden, um über die Runden zu kommen. Eines Tages geriet er in eine finanzielle Notlage. Eine unerwartete Autoreparatur hatte sein Budget sprengt, und er brauchte dringend 100 Euro, um seine monatlichen Ausgaben zu decken.

Sein erster Gedanke war Markus, sein langjähriger Freund, der als Ingenieur arbeitete und finanziell besser gestellt war. Thomas war sich sicher, dass Markus ihm helfen würde, da sie schon viele schwierige Situationen gemeinsam gemeistert hatten. Ohne lange zu überlegen, rief er Markus an und bat ihn um das Geld.

Doch zu seiner Überraschung lehnte Markus die Bitte ab. „Thomas, du weißt, dass ich dir gerne helfe. Aber ich habe einen Grundsatz: Ich leihe mir kein Geld von anderen und verleihe auch keines. Das hat nichts mit dir zu tun, sondern mit meiner Überzeugung.“

Thomas war zunächst sprachlos. Er verstand Markus‘ Prinzipien, aber in seiner Verzweiflung konnte er die strikte Haltung seines Freundes kaum nachvollziehen. „Aber warum? Wir kennen uns seit so vielen Jahren. Du weißt, dass ich dir das Geld zurückzahlen werde.“

Markus blieb ruhig und erklärte: „Genau weil wir Freunde sind, möchte ich, dass unsere Beziehung nicht durch Geld belastet wird. Geld kann Freundschaften zerstören, und das möchte ich um jeden Preis vermeiden. Ich kann dir anders helfen – vielleicht bei der Reparatur oder mit einer Idee, wie du schnell an Geld kommst. Aber Geld leihen, das tue ich nicht.“

Thomas war enttäuscht, aber er begann nachzudenken. Markus hatte ihm nicht die kalte Schulter gezeigt; er hatte seine Prinzipien erklärt und andere Hilfsangebote gemacht. Trotz seiner Enttäuschung respektierte Thomas die Haltung seines Freundes. Er wusste, dass Markus ein Mensch war, der fest zu seinen Überzeugungen stand, was ihn stets bewundernswert und verlässlich gemacht hatte.

Nach diesem Gespräch fand Thomas schließlich eine andere Lösung für seine finanzielle Notlage. Er verkaufte einige alte Bücher und Spiele, die er nicht mehr brauchte, und konnte so die 100 Euro aufbringen. Die Episode brachte ihm jedoch eine wichtige Lektion: die Bedeutung von Prinzipien und wie sie manchmal über persönliche Bedürfnisse gestellt werden müssen.

Die Freundschaft zwischen Thomas und Markus blieb stark. Diese Erfahrung hatte sie nicht auseinandergebracht, sondern vertieft. Thomas verstand nun besser, warum Markus so handelte, und respektierte ihn dafür noch mehr. Am Ende war es nicht das Geld, das zählte, sondern die Ehrlichkeit und Integrität, die ihre Freundschaft unerschütterlich machten.

In einer Welt, in der Geld oft Beziehungen beeinflusst, zeigten Thomas und Markus, dass wahre Freundschaft auf Vertrauen und Respekt basiert – und manchmal auch auf den festen Prinzipien, die wir uns selbst setzen.

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