Jan und Lisa lernten sich vor fünf Jahren auf einer Reise durch Südostasien kennen. Ihre Beziehung war von Anfang an von Offenheit und dem Wunsch geprägt, traditionelle Rollenbilder zu hinterfragen und ihren eigenen Weg zu finden.

"Warum sollte die Frau immer für das Frühstück verantwortlich sein?", fragt Jan, ein Softwareentwickler, der seine Arbeit im Homeoffice erledigt. "Für uns war klar, dass wir unsere Routinen so gestalten, wie sie uns beiden am besten passen."

Die Morgenroutine

Jeden Morgen steht Jan früh auf, um frische Brötchen vom Bäcker zu holen. Zurück in der Wohnung, beginnt er mit der Zubereitung eines ausgewogenen Frühstücks. Es gibt frisch gepressten Orangensaft, eine Auswahl an Käse und Aufschnitt, Müsli mit Joghurt und saisonalem Obst sowie frisch gebrühten Kaffee. "Es ist meine Art, den Tag mit einer positiven Note zu beginnen und Lisa eine Freude zu machen", erklärt Jan.

Während Jan in der Küche wirbelt, genießt Lisa die ersten Momente des Tages in Ruhe. Sie arbeitet als Grundschullehrerin und nutzt die Morgenzeit, um sich mental auf den Tag vorzubereiten. "Ich liebe es, dass Jan das Frühstück macht", sagt sie. "Es gibt mir die Möglichkeit, mich auf meine eigenen Rituale zu konzentrieren und entspannt in den Tag zu starten."

Ein Prinzip der Gleichberechtigung

Lisa betont, dass ihre Entscheidung, das Frühstück nicht zuzubereiten, kein Zeichen von Faulheit oder mangelnder Wertschätzung ist. "Es geht darum, traditionelle Rollenbilder bewusst zu durchbrechen und zu zeigen, dass es keine festen Regeln gibt, wer welche Aufgaben übernehmen sollte", erklärt sie. "In vielen Haushalten ist es selbstverständlich, dass die Frau das Frühstück macht. Wir möchten ein Zeichen setzen, dass es auch anders geht."

Jan und Lisa teilen die übrigen Haushaltsaufgaben gerecht auf. Jan übernimmt auch den Großteil des Kochens am Abend, während Lisa sich um die Planung der Einkäufe und die Organisation des Haushalts kümmert. "Es ist ein Geben und Nehmen", sagt Jan. "Jeder bringt sich auf seine Weise ein, und das macht unsere Partnerschaft stark."

Die Reaktionen des Umfelds

Die unkonventionelle Morgenroutine des Paares hat bei Freunden und Familie unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Einige finden es inspirierend und sehen es als Beispiel dafür, wie moderne Beziehungen funktionieren können. Andere sind verwundert und fragen sich, warum Lisa nicht einfach ab und zu das Frühstück macht.

"Es gibt immer Menschen, die unsere Entscheidungen hinterfragen", sagt Lisa. "Aber letztendlich geht es darum, was für uns als Paar funktioniert. Wir sind glücklich mit unserer Aufteilung und das ist das Wichtigste."

Fazit

Die Geschichte von Jan und Lisa zeigt, dass es keine festen Regeln für die Aufteilung von Haushaltsaufgaben gibt. Indem sie traditionelle Rollenbilder hinterfragen und ihre eigenen Wege finden, setzen sie ein Zeichen für Gleichberechtigung und Individualität in der Partnerschaft. Ihr Beispiel ermutigt andere Paare, ihre Routinen zu überdenken und sich davon zu befreien, was gesellschaftlich als "normal" gilt.

In einer Welt, die sich ständig verändert, bleibt eines klar: Es gibt keine Einheitslösung für die perfekte Beziehung. Was zählt, ist das gegenseitige Verständnis, die Wertschätzung und die gemeinsame Entscheidung, den Alltag so zu gestalten, dass beide Partner glücklich sind. Und wenn das bedeutet, dass der Mann jeden Morgen das Frühstück zubereitet – warum nicht?

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