„Das Geld reicht hinten und vorne nicht“, sagt Anna Schmidt und seufzt. Mit drei Kindern ist der Alltag teuer: Kita-Gebühren, Schulmaterialien, Kleidung, Freizeitaktivitäten und Lebensmittel – die Liste ist endlos. Allein die Kosten für Schulmaterialien können pro Kind im Jahr mehrere hundert Euro betragen. „Wenn dann noch Ausgaben für Klassenfahrten oder Geburtstagsgeschenke dazukommen, ist das Kindergeld sofort weg“, erklärt Markus.

Der tägliche Kampf

Die Schmidts sind sich bewusst, dass das Kindergeld als Unterstützung gedacht ist, aber für sie ist es eher ein Tropfen auf den heißen Stein. „Es fühlt sich so an, als ob die Regierung die finanziellen Herausforderungen von Familien nicht wirklich versteht“, sagt Anna. Sie arbeitet in Teilzeit, um für die Kinder da zu sein, während Markus in Vollzeit arbeitet. Trotz ihres Einkommens bleibt am Ende des Monats oft wenig übrig. „Die Preise steigen, aber das Kindergeld bleibt fast unverändert“, fügt Markus hinzu.

Was Familien wirklich brauchen

Das Kindergeld von 250 Euro pro Kind ist seit Januar 2023 festgelegt. Zwar ist das eine Erhöhung gegenüber den Vorjahren, doch viele Familien fühlen sich nach wie vor im Stich gelassen. Für die Schmidts ist klar: Eine signifikante Erhöhung des Kindergeldes oder zusätzliche staatliche Hilfen wären notwendig, um den Lebensstandard von Familien wirklich zu sichern.

„Wir reden hier nicht von Luxus. Es geht darum, dass unsere Kinder gesund aufwachsen und Zugang zu Bildung und Freizeit haben“, betont Anna. Sie sieht eine Diskrepanz zwischen den politischen Reden und der Realität. „Es wird viel darüber gesprochen, wie wichtig Kinder für die Zukunft unseres Landes sind. Aber wenn es um konkrete Unterstützung geht, bleibt es oft bei Lippenbekenntnissen.“

Ein Ruf nach Veränderung

Für die Schmidts ist klar, dass sich etwas ändern muss. „Wir fordern, dass die Politik Familien ernst nimmt und entsprechende Maßnahmen ergreift“, sagt Markus. Eine mögliche Lösung sehen sie in einer dynamischen Anpassung des Kindergeldes an die Lebenshaltungskosten. „Es wäre fair, wenn das Kindergeld regelmäßig an die Inflation und steigenden Kosten angepasst wird“, schlägt Anna vor.

Auch die Einführung von steuerlichen Erleichterungen für Familien mit mehreren Kindern wäre eine Maßnahme, die den Alltag spürbar entlasten könnte. „Es ist nicht fair, dass Familien, die einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft leisten, so kämpfen müssen“, resümiert Markus.

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