In einem kleinen Vorort der Stadt entwickelt sich ein kurioser Nachbarschaftsstreit, der zeigt, dass auch die kleinsten Alltagsgegenstände zu Spannungen führen können. Die 65-jährige Maria Huber hat vor gut einem Monat ihrem Nachbarn, Herrn Meier, ihren Staubsauger ausgeliehen – und ihn seitdem nicht zurückbekommen.

„Er hat mich nett gefragt, ob er den Staubsauger für eine gründliche Reinigung seines Teppichs ausleihen könnte. Natürlich habe ich zugestimmt, das macht man doch unter Nachbarn“, erzählt Frau Huber und zuckt mit den Schultern. „Ich dachte, er bringt ihn mir am nächsten Tag zurück. Aber inzwischen ist ein ganzer Monat vergangen, und mein Staubsauger ist immer noch bei ihm.“

Die Macht eines Staubsaugers

Frau Huber, die schon seit über 20 Jahren in ihrer Wohnung lebt, ist für ihre Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit bekannt. Sie hilft regelmäßig älteren Nachbarn beim Einkaufen und verleiht auch mal Haushaltsgegenstände, wenn jemand etwas braucht. Dass sie jedoch derart auf ihr gutes Herz vertraut, bringt sie nun in eine missliche Lage.

„Ich habe ihn mehrmals freundlich darauf angesprochen. Aber jedes Mal sagt er, er brauche den Staubsauger noch für ‚eine letzte Runde‘ und bringt ihn dann doch nicht“, erklärt die Rentnerin. Nach eigenen Angaben sei Herr Meier immer freundlich geblieben, weicht dem Thema aber zunehmend aus.

Der Nachbarschaftsstreit eskaliert

Nachdem mehrere höfliche Anfragen erfolglos geblieben waren, entschied sich Frau Huber schließlich, ihren Sohn um Rat zu fragen. „Meine Mutter ist nicht der Typ, der Streit sucht“, so der Sohn. „Aber irgendwann reicht es einfach. Es geht ja weniger um den Staubsauger selbst, sondern um den Grundsatz.“

Herr Meier, der den Staubsauger im Erdgeschoss in seiner Wohnung stehen hat, wollte sich zu der Situation nicht direkt äußern. Auf Nachfrage sagte er lediglich: „Ich werde ihn bald zurückgeben. Es gibt hier keine große Sache.“ Doch für Frau Huber ist die Sache durchaus bedeutend: „Es ist mein Staubsauger, und ich möchte einfach, dass er respektiert, dass man geliehene Sachen zeitnah zurückgeben sollte.“

Vermittlungsversuche und ein Happy End?

Die Nachbarschaftsgemeinschaft ist über den Vorfall informiert, und es gibt erste Versuche, eine friedliche Lösung zu finden. Der Hausmeister des Wohnhauses, Herr Weber, hat sich sogar angeboten, als Vermittler einzugreifen. Er kennt sowohl Frau Huber als auch Herrn Meier gut und hofft, dass sich die Situation klären lässt, bevor ein dauerhafter Groll entsteht.

„Ein Staubsauger ist nun wirklich keine große Sache. Doch oft reicht ein kleines Ereignis, um tiefere Missverständnisse hervorzurufen“, meint Herr Weber. Er will beide Parteien an einen Tisch bringen, um eine Lösung zu finden. „Vielleicht kann man das Ganze bei einem Kaffee klären.“

Die Moral der Geschichte

Frau Huber hat inzwischen gelernt, dass auch im besten Verhältnis klare Absprachen notwendig sind. „Ich werde sicher wieder Dinge verleihen, aber diesmal mit einer genauen Rückgabefrist“, lacht sie und hofft, dass das nächste Mal keine monatelangen Wartezeiten notwendig sein werden.

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