Die Nachricht klingt fast unglaublich: Ein heute 55-jähriger Mann hat über 100 Kinder gezeugt – nicht auf konventionellem Weg, sondern als Samenspender. Vor zwanzig Jahren begann er, Spenden abzugeben, um kinderlosen Paaren und Einzelpersonen zu helfen, ihren Traum von einer Familie zu verwirklichen. Heute steht er vor der erstaunlichen Erkenntnis, dass mehr als 100 Kinder durch seine Spenden gezeugt wurden.

Der Anfang einer altruistischen Mission

Vor zwei Jahrzehnten war der Mann, den wir aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes Peter nennen, ein 35-jähriger Biologe mit einem einfachen Ziel: Er wollte anderen Menschen helfen. „Ich hatte Freunde, die mit Unfruchtbarkeit zu kämpfen hatten, und ich habe gesehen, wie schmerzhaft das war“, erzählt er in einem Interview. Inspiriert von ihrem Leid und motiviert durch die Möglichkeit, etwas Gutes zu tun, entschied er sich, Spender zu werden.

Peter ließ sich bei einer Samenbank registrieren, durchlief medizinische Tests und psychologische Evaluierungen, um sicherzustellen, dass er gesundheitlich und emotional geeignet war. Seine genetische Gesundheit, sein Bildungsstand und seine Persönlichkeit machten ihn zu einem beliebten Spender. „Ich dachte damals, ich würde vielleicht ein Dutzend Kinder zeugen, aber ich habe nie erwartet, dass es so viele werden würden.“

Die Zahlen überraschen selbst ihn

Nach zwanzig Jahren erfuhr Peter durch die Samenbank, dass er der genetische Vater von über 100 Kindern ist. Er gibt zu, dass ihn diese Nachricht überwältigt hat: „Es ist faszinierend und ein bisschen surreal. Ich habe immer gewusst, dass ich als Spender vielleicht viele Nachkommen habe, aber über 100? Das ist schwer zu begreifen.“

Einige der Kinder haben inzwischen Kontakt zu ihm aufgenommen. Dank moderner DNA-Datenbanken und Plattformen wie 23andMe oder Ancestry.com ist es für viele Kinder, die durch Samenspenden gezeugt wurden, möglich geworden, ihre biologischen Wurzeln zu erforschen. „Ich war offen für den Kontakt“, sagt Peter. „Einige von ihnen wollten einfach nur wissen, wie ich aussehe oder ob wir Gemeinsamkeiten haben. Andere wollten mehr über ihre genetische Herkunft und gesundheitliche Geschichte erfahren.“

Ein Balanceakt zwischen Anonymität und Verbindung

Während Peter bereit ist, die Kinder kennenzulernen, respektiert er auch die Grenzen. „Ich möchte niemandem das Gefühl geben, dass ich mich in ihr Leben dränge“, erklärt er. „Ich sehe mich nicht als Vater, sondern als jemand, der ihnen einen Start ins Leben ermöglicht hat.“

Die Debatte um Samenspenden hat sich in den letzten Jahren verändert, besonders mit dem Aufkommen von DNA-Testkits. Kritiker argumentieren, dass die Anonymität von Spendern schwer aufrechtzuerhalten ist und dass Kinder ein Recht darauf haben sollten, ihre biologische Herkunft zu kennen. Für Peter ist dies eine komplexe Frage. „Ich verstehe beide Seiten. Es ist ein sensibles Thema, und jeder hat unterschiedliche Bedürfnisse.“

Die emotionale Dimension

Peter betont, dass die Erfahrung, so viele Kinder gezeugt zu haben, ihn auch persönlich verändert hat. „Es hat mir eine neue Perspektive auf das Leben gegeben“, sagt er. „Es ist ein Gefühl der Verbundenheit, auch wenn ich diese Kinder nicht großgezogen habe. Zu wissen, dass ich Teil von etwas Größerem bin, ist unglaublich.“

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