Es begann ganz harmlos. Die Mutter hatte ihren Sohn mit in ein Restaurant genommen, wo sie selbst eine Portion Pommes aß. Neugierig und mit großen Augen beobachtete der Kleine, wie die Mutter das knusprige Essen genoss. Wie viele Kinder in diesem Alter, wollte er das, was die Eltern aßen. Sie gab ihm ein kleines Stück Pommes – und siehe da, er fand sie sofort lecker. Es war der Beginn einer bemerkenswerten Entwicklung, die nicht nur die Essgewohnheiten des Kleinen beeinflussen sollte, sondern auch die der ganzen Familie.

Die Gewöhnung: Pommes statt Vielfalt

Was zunächst als gelegentliche Belohnung oder Leckerei gedacht war, wurde nach und nach zu einem festen Bestandteil der täglichen Mahlzeiten. „Es war unglaublich, wie schnell er von den normalen Beikostgerichten wie Brei und Gemüse auf Pommes umschwenkte“, erzählt die Mutter. „Anfangs habe ich ihm noch versucht, eine ausgewogene Mahlzeit anzubieten, aber irgendwann wollte er nur noch Pommes. Egal, ob zum Mittagessen oder zum Abendbrot – Pommes waren immer die erste Wahl.“

Die Gewöhnung an Pommes geschah schleichend. Einmal machte die Mutter einen Fehler: Statt eine Portion Gemüse oder Fleisch zu servieren, entschied sie sich, ihm zu Liebe Pommes zu machen, um ihn ruhig zu stellen, während sie selbst das Mittagessen vorbereitete. Es war schnell zu einer Art Belohnung geworden, ein kleiner Trick, um den kleinen Wirbelwind bei Laune zu halten. Doch bald merkte sie, dass er immer weniger Lust auf andere Nahrungsmittel hatte. Je mehr Pommes er aß, desto weniger Interesse zeigte er an Gemüse, Fleisch oder anderen Gerichten.

Die Konsequenzen: Ein kleiner Pommes-Liebhaber

Nun, mit 1,5 Jahren, hat der kleine Junge eine unersättliche Vorliebe für Pommes entwickelt. „Es war wirklich ein Aha-Erlebnis, als er eines Tages beim Mittagessen nach seinen geliebten Pommes verlangte, obwohl auf dem Tisch ein gesundes Gericht mit Reis und Gemüse stand“, erklärt die Mutter. Sie versuchte, ihm verschiedene Arten von Gemüse oder selbstgemachte Snacks anzubieten, doch Pommes waren für ihn die unangefochtene Nummer eins.

Die Mutter macht sich nun Sorgen um seine Ernährung. Trotz der Liebe zu Pommes, weiß sie, dass sie ihn mit einer ausgewogenen Ernährung versorgen muss. Sie beginnt, die Pommes gesünder zu machen, indem sie sie im Ofen statt in Öl frittieren und mit selbstgemachten Saucen kombinieren. Doch es bleibt eine Herausforderung, den Kleinen von seiner geliebten Pommes zu entwöhnen und ihm wieder ein vielseitigeres Essensspektrum nahezubringen.

Ein Blick auf die Psychologie des Essens

Die Faszination, die Pommes auf Kinder ausüben, ist nicht ungewöhnlich. Pommes sind knusprig, salzig und oft mit einem intensiven Geschmack verbunden. Die Textur ist angenehm und leicht zu essen – Faktoren, die kleine Kinder besonders ansprechen. Zudem ist Pommes häufig mit positiven sozialen Erlebnissen, wie dem gemeinsamen Essen in einem Restaurant oder dem Spielen mit Freunden, verbunden.

Die Essgewohnheiten von Kleinkindern werden stark von Gewohnheiten und Wiederholungen geprägt. Ein Gericht, das dem Kind immer wieder angeboten wird, bleibt natürlich im Gedächtnis und wird schnell zur ersten Wahl. Dabei ist die Frage nach der gesunden Balance zwischen Komfortessen und einer ausgewogenen Ernährung besonders wichtig.

Fazit: Ein schwieriger, aber nicht unmöglicher Weg

Die Geschichte der Mutter und ihres Sohnes, der nur noch Pommes essen möchte, ist ein Beispiel dafür, wie ein scheinbar harmloses und sogar traditionelles Gericht in der Kindheit zu einer Gewohnheit werden kann, die eine große Herausforderung für die Eltern darstellt. Es zeigt uns auch, wie wichtig es ist, die Essgewohnheiten unserer Kinder zu beobachten und eine gesunde Vielfalt an Nahrungsmitteln anzubieten, ohne dabei auf die Bedürfnisse des Kindes und das, was es gerne isst, zu vergessen.

Ob es gelingt, den kleinen Pommes-Liebhaber zu einer ausgewogeneren Ernährung zu bringen, bleibt abzuwarten. Doch mit Geduld, Kreativität und einem bewussten Umgang mit der Ernährung lässt sich sicherlich ein gesundes Gleichgewicht finden – vielleicht sogar mit der einen oder anderen Portion Pommes in der Woche.

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