Er ist einer der schillerndsten, aber auch umstrittensten Charaktere aus dem RTL-Universum: Jochen Tiffe, bekannt aus verschiedenen Reality-Formaten, sorgt regelmäßig für Kopfschütteln – und manchmal auch für Mitleid. In einem exklusiven Homestory-Interview zeigt sich der selbsternannte Arbeitsverweigerer und Messi von einer völlig neuen, verletzlichen Seite.
„Ich bin nicht faul – ich bin zerbrochen.“
Mit dieser Aussage beginnt Jochen das Gespräch. Zwischen leeren Pizzakartons, staubigen Pokalen und einem alten Rennrad im Wohnzimmer erzählt er von seiner Vergangenheit – und von einem Schicksal, das selbst erfahrene Reporter schlucken lässt.
Die Tragödie in Südafrika
„Ich hatte alles: Frau, zwei Kinder, ein Leben voller Liebe“, sagt Jochen. Doch ein geplanter Neustart in Südafrika endete im absoluten Albtraum. Was genau geschah, bleibt im Detail vage – doch es ist klar: Jochen hat Frau und Kinder auf tragische Weise verloren. „Ich war danach nicht mehr derselbe. Ich habe das Licht in meinem Leben verloren.“
Seither lebt Jochen isoliert, verschlossen, abwehrend. Der Alltag wurde ihm zu viel, die Ordnung zur Qual. Er driftete ab, verlor sich in seiner Wohnung, seiner Trauer – und irgendwann auch in der öffentlichen Wahrnehmung.
Der gescheiterte Traum vom Profiradsport
Was viele nicht wissen: Jochen war einst ein vielversprechendes Talent im Radsport. Er fuhr in der Jugend gegen Größen wie Jan Ullrich und Erik Zabel. „Ich war schnell. Richtig schnell. Aber das Leben hatte andere Pläne.“ Sponsoren blieben aus, Verletzungen häuften sich, irgendwann kamen die Zweifel. „Ich hab sie gespürt, diese Rennen – das Adrenalin, die Freiheit. Und dann saß ich plötzlich in einer 2-Zimmer-Wohnung und wusste: Das war’s.“
Familienzwist, Vorwürfe – und Hoffnung
Auch das Verhältnis zu seiner Familie ist belastet. „Sie verstehen mich nicht. Vielleicht wollen sie das auch gar nicht.“ Jochen spricht von Brüchen, Kontaktabbrüchen – aber auch von dem Wunsch nach Versöhnung. „Ich bin nicht nur der, den man im Fernsehen sieht.“
Trotz allem gibt es Pläne. Jochen denkt laut über ein Buch nach, über ein Comeback – vielleicht im Radsport, vielleicht im Leben. Und vielleicht, so sagt er, „sogar mal wieder Arbeit. Aber nur, wenn sie zu mir passt.“
Ein Mensch, den man nicht vergessen kann
Jochen Tiffe polarisiert – keine Frage. Aber dieses Interview zeigt: Hinter dem Reality-TV-Messias steckt ein Mensch, der tief gefallen ist, aber nicht aufgehört hat, von einem besseren Morgen zu träumen.
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