Anton, 32 Jahre alt, hat sich vor einem Jahr einen kleinen Kiosk im Stadtteil gekauft – für 30.000 Euro. Doch anstatt einfach nur Zigaretten, Snacks und Getränke zu verkaufen wie viele andere Kioskbetreiber, verfolgt er ein anderes Konzept: Anton denkt den Kiosk neu.
Lieferdienst für frische Brötchen
Sein Schlüssel zum Erfolg? Ein Brötchen-Lieferservice für seine Stammkunden. Jeden Morgen fährt Anton zu seiner Bäckerei und holt frische Brötchen ab, die er pünktlich zum Frühstück direkt an seine Kunden liefert – und zwar in einem Umkreis von 3 Kilometern. „Viele ältere Kunden oder Berufstätige schätzen den Service, weil sie keine Zeit oder Lust haben, früh aufzustehen und zum Laden zu gehen“, erklärt Anton.
Selbstgebackener Kuchen als Alleinstellungsmerkmal
Zusätzlich verkauft Anton selbstgebackenen Kuchen im Kiosk. Jeden Tag wechselt die Auswahl: Von Apfelkuchen über Schoko-Nuss bis hin zu saisonalen Spezialitäten. „Das ist mein persönliches Hobby, das ich zum Geschäft gemacht habe. Die Kunden lieben es“, sagt er.
Ist das lukrativ?
Doch wie viel verdient Anton wirklich mit seinem innovativen Kiosk?
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Umsatz: Anton erzielt einen durchschnittlichen Tagesumsatz von etwa 250 Euro, an Wochenenden und Feiertagen deutlich mehr.
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Kosten: Davon gehen Kosten für Waren (Brötchen, Kuchen-Zutaten, Getränke), Miete, Nebenkosten, Benzin für die Lieferfahrten und sein kleines Gehalt ab.
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Gewinn: Nach Abzug aller Kosten bleibt Anton netto rund 1.500 bis 2.000 Euro im Monat übrig.
„Ich habe den Kiosk nicht gekauft, um reich zu werden“, sagt Anton offen. „Mir geht es darum, mein eigener Chef zu sein und meinen Kunden einen echten Mehrwert zu bieten.“ Für ihn lohnt sich das Geschäft vor allem wegen der positiven Rückmeldungen seiner Stammkunden und der Freude an der Arbeit.
Fazit: Kiosk 2.0 – geht das?
Antons Konzept zeigt, dass ein Kiosk auch heute noch Potenzial hat, wenn man traditionelle Angebote mit neuen Ideen kombiniert. Zwar ist der Gewinn überschaubar, aber mit kreativen Services wie dem Brötchen-Lieferservice und selbstgemachtem Kuchen kann man Stammkunden gewinnen und sich von der Konkurrenz abheben.
Wer also einen Kiosk übernehmen oder neu eröffnen möchte, sollte sich überlegen, wie er das klassische Modell an moderne Bedürfnisse anpasst – so wie Anton. Der kleine Laden wird so zum Treffpunkt mit Herz – und das ist für viele Kunden unbezahlbar.