„Meine Mama hat immer alles für mich getan“, erzählt der junge Mann. „Jetzt, wo ich selbst auf eigenen Beinen stehe, möchte ich ihr einfach etwas zurückgeben.“ Die Mutter arbeitet in einem Bürojob, doch ihr Einkommen reicht gerade so, um den Alltag zu bestreiten. Der Sohn übernimmt einen Teil der monatlichen Kosten – von der Miete über Rechnungen bis hin zu kleineren Extras.
Dabei geht es dem Sohn nicht um Pflichtgefühl oder gesellschaftliche Erwartungen, sondern um echtes Wohlwollen. „Ich sehe, wie sie sich manchmal sorgt, und dann hilft es mir, ihr den Druck zu nehmen“, sagt er. „Es fühlt sich gut an, ihr mit meinem Geld etwas Lebensqualität zu schenken.“
Eine moderne Form der Familienunterstützung
Dass erwachsene Kinder ihre Eltern unterstützen, ist keineswegs ungewöhnlich, aber noch immer wenig sichtbar. Oft wird von der klassischen Rollenverteilung ausgegangen, dass Eltern für ihre Kinder sorgen – nicht umgekehrt. Doch gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und bei steigenden Lebenshaltungskosten ändern sich viele Dynamiken.
Für den 28-Jährigen ist die finanzielle Unterstützung auch Ausdruck eines engen familiären Zusammenhalts. „Wir sprechen viel miteinander, planen gemeinsam und helfen uns gegenseitig. Das Geld ist dabei nur ein Teil von allem.“
Gesellschaftliche Erwartungen und Stolz
Nicht immer sei es einfach, die finanzielle Hilfe anzubieten. „Manchmal hat sie das Gefühl, nicht mehr ganz so unabhängig zu sein“, gibt der Sohn zu. „Aber ich versuche ihr immer wieder zu sagen, dass es kein Zeichen von Schwäche ist, Hilfe anzunehmen. Im Gegenteil: Es zeigt, wie stark wir als Familie sind.“
Für beide ist die Situation ein Lernprozess – und eine Umarmung in Form von finanzieller Unterstützung. „Ich wünsche mir, dass mehr Menschen verstehen, dass Familie kein Einbahnstraßenverkehr ist“, sagt der junge Mann.
Ein Beispiel für gegenseitige Fürsorge
In einer Gesellschaft, in der Individualität und Eigenständigkeit hochgehalten werden, zeigt diese Geschichte, dass Fürsorge auch anders aussehen kann. Sie erinnert daran, dass Beziehungen zwischen Eltern und Kindern flexibel, vielfältig und geprägt von gegenseitiger Unterstützung sind – unabhängig vom Alter.
Und für den 28-Jährigen ist klar: „Solange ich kann, helfe ich meiner Mama gern. Es ist ein Teil von mir – und macht mich wirklich glücklich.“
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