Brötchen, Semmel, Wecken, Schrippe – egal wie man sie nennt, kaum ein anderes Lebensmittel steht so sinnbildlich für den deutschen Frühstückstisch wie das knusprige, ofenfrische Backwerk. Doch was einst für ein paar Cent zu haben war, ist heute spürbar teurer geworden. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts stiegen die Preise für Brötchen und ähnliche Backwaren von 2019 bis 2023 um satte 34,4 Prozent. Eine Entwicklung, die viele Verbraucherinnen und Verbraucher inzwischen deutlich beim Bäcker spüren.
Wie sieht es aktuell bei uns im Westen aus?
Wir haben bei Bäckereien im Westen Deutschlands nachgefragt – etwa in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen – und ein klares Bild erhalten: Die Preise steigen weiter, wenn auch nicht mehr so rasant wie in den Jahren zuvor. Derzeit liegt der Durchschnittspreis für ein einfaches Brötchen zwischen 45 und 70 Cent, regional sogar darüber. Vor wenigen Jahren lag dieser noch bei rund 30 bis 40 Cent.
Ein Bäckermeister aus Köln berichtet: „Die Rohstoffpreise, insbesondere für Mehl, Butter und Hefe, sind zuletzt stark gestiegen. Auch Energiekosten und Löhne treiben die Preise nach oben. Wir versuchen, die Qualität zu halten – aber das geht leider nicht mehr zum alten Preis.“
Verbraucher merken den Unterschied
Viele Kundinnen und Kunden zeigen Verständnis, doch die Preissteigerungen bleiben nicht unbemerkt. "Früher habe ich sonntags für die Familie zehn Brötchen geholt und keine fünf Euro gezahlt – heute bin ich bei über sieben Euro", erzählt eine Kundin aus Mainz. Dennoch wollen viele nicht auf den Gang zum Bäcker verzichten, auch wenn er seltener geworden ist.
Zwischen Tradition und Preisdruck
Brötchen bleiben ein Stück Alltagskultur in Deutschland – ob Schrippe in Berlin oder Semmel in Bayern. Doch der Druck auf kleine und mittelständische Bäckereien wächst. Viele Betriebe kämpfen mit hohen Kosten und zunehmendem Wettbewerb durch Supermärkte und Discounter, die günstigere Backwaren anbieten – meist industriell gefertigt.
Fazit: Der Brötchenpreis ist zum Symbol geworden für eine Entwicklung, die viele Branchen betrifft – steigende Kosten, verändertes Konsumverhalten und die Herausforderung, Qualität bezahlbar zu halten. Wer also weiterhin Wert auf handwerklich hergestellte Backwaren legt, muss heute oft ein paar Cent mehr investieren – aus gutem Grund.
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