Was als routinärer Zahnarztbesuch begann, endete für einen 55-jährigen Mann in Frust und formeller Beschwerde: Vier Stunden saß er im Wartezimmer einer Zahnarztpraxis – ohne Behandlung, ohne Erklärung, ohne Entschuldigung. Nun macht er seinem Ärger öffentlich Luft und hat Beschwerde bei der zuständigen Zahnärztekammer eingereicht.

„Ich kam pünktlich – und wurde ignoriert“

Der Mann, der anonym bleiben möchte, hatte einen regulären Kontrolltermin. „Ich war zehn Minuten vor dem Termin da, wie immer“, sagt er. Doch nach dem Anmelden passierte – nichts. Keine Information, kein Update. Andere Patient:innen, die nach ihm kamen, wurden aufgerufen. Er wartete. Und wartete.

„Nach zwei Stunden habe ich an der Rezeption gefragt, was los ist. Man sagte mir nur, es sei viel los, ich solle mich gedulden.“ Weitere zwei Stunden vergingen. Irgendwann verließ er die Praxis – ohne behandelt worden zu sein.

Die Reaktion der Praxis: Fehlanzeige

Auch Tage später habe er keine Rückmeldung erhalten, keine Entschuldigung. „Man ließ mich einfach sitzen – wie Luft.“ Für den 55-Jährigen ist das nicht nur respektlos, sondern auch ein Zeichen für organisatorisches Versagen. Er beschloss, sich bei der Zahnärztekammer zu beschweren. „So etwas darf nicht einfach hingenommen werden. Ich bin kein Bittsteller – ich bin Patient.“

Wartezeiten in Arztpraxen: ein Dauerproblem?

Lange Wartezeiten sind im deutschen Gesundheitssystem kein neues Phänomen – doch vier Stunden für einen vereinbarten Termin sprengen den Rahmen. Immer wieder berichten Patient:innen über überfüllte Wartezimmer, Zeitdruck und mangelnde Kommunikation.

Dr. Eva-Maria L., selbst Zahnärztin, sagt dazu: „Natürlich gibt es manchmal Notfälle oder unerwartete Verzögerungen. Aber die Kommunikation muss stimmen. Niemand sollte stundenlang ohne Information im Ungewissen gelassen werden.“

Ein Einzelfall – oder Systemfehler?

Ob es sich um ein einmaliges Versäumnis handelt oder um strukturelle Probleme in der Praxisorganisation, wird nun möglicherweise durch die Kammer geprüft. Für den betroffenen Mann steht fest: „Ich will keine Entschädigung, ich will ein Bewusstsein dafür schaffen, wie wichtig Respekt und Transparenz im Umgang mit Patienten sind.“

Fazit

Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf ein altbekanntes Problem: überlastete Praxen, überforderte Mitarbeiter:innen – und Patient:innen, die sich zunehmend wie Störfaktoren fühlen. Die Beschwerde des 55-Jährigen ist nicht nur ein persönlicher Protest – sondern auch ein Weckruf für mehr Wertschätzung im Gesundheitssystem.

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