Anna* (29) hat ihr Leben lang schon viele Hürden gemeistert. Seit ihrer Kindheit sitzt sie wegen einer angeborenen Behinderung im Rollstuhl. Laufen kann sie nicht – aber was sie nie verloren hat, ist ihre Lebensfreude und ihr Wunsch nach einer eigenen Familie. Jetzt hat sich dieser Wunsch erfüllt: Anna ist schwanger!
„Die Ärzte haben mich immer gewarnt“
Als Jugendliche hörte Anna oft, dass es schwierig werden könnte, einmal Mutter zu werden. „Viele haben gesagt: ‚Denk gar nicht erst dran. Wie willst du dich um ein Baby kümmern?‘ Das hat wehgetan“, erzählt sie. Doch sie wollte nie glauben, dass ihr Körper nicht zu dem fähig sein könnte, was für andere selbstverständlich ist.
Und tatsächlich: Vor wenigen Wochen der positive Test – Anna erwartet ihr erstes Kind.
Ein Herzenswunsch wird wahr
„Es ist ein Wunder für uns“, sagt Anna glücklich. Doch sie weiß auch: Mit ihrer Behinderung wird sie im Alltag viel Unterstützung brauchen. Wickeln, Baden, Tragen – all das wird sie nicht alleine schaffen.
Zum Glück hat sie an ihrer Seite ihren Mann Tim* (32). Die beiden sind seit fünf Jahren ein Paar, Tim kennt keine Sekunde Zweifel. „Ich hab Anna nie als ‚behinderte Frau‘ gesehen, sondern als meine Frau. Für uns ist klar: Wir ziehen das gemeinsam durch.“
„Mein Mann wird sich um alles kümmern“
Tim will in Elternzeit gehen, sobald das Baby da ist. „Ich werde unser Kleines tragen, füttern, rausgehen, nachts aufstehen. Anna wird so viel machen, wie sie kann, aber den Rest übernehme ich. Das ist doch Familie – man ist füreinander da.“
Für Anna ist das nicht selbstverständlich: „Ich habe oft Angst gehabt, dass er irgendwann keine Lust mehr hat, so viel Verantwortung zu übernehmen. Aber Tim sagt immer: ‚Du hast genug für uns beide getragen. Jetzt trage ich unser Baby.‘ Das macht mich so stolz auf ihn.“
Ein Alltag, der anders aussehen wird
Natürlich wird vieles im Alltag angepasst: Ein höhenverstellbares Babybett, ein spezieller Wickeltisch, und ein Kinderwagen, der an Annas Rollstuhl befestigt werden kann, stehen schon auf der Wunschliste. Ein Pflegedienst soll sie bei Bedarf unterstützen.
„Wir wollen zeigen: Auch mit einer Behinderung kann man eine tolle Mama sein. Es geht nicht darum, perfekt zu sein – sondern darum, seinem Kind Liebe zu schenken.“
Eine starke Botschaft
Anna wünscht sich, dass ihre Geschichte anderen Mut macht. „Viele Menschen glauben, dass man mit einer Behinderung nicht träumen darf. Aber ich sage: Jeder darf träumen. Und manchmal werden diese Träume wahr – wenn man Menschen um sich hat, die an einen glauben.“
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