Wenn andere achtlos den Kassenzettel zerknüllen, zückt sie sofort ihr kleines Heft. Seit Jahren notiert die 65-Jährige jede Ausgabe – egal ob 2,49 Euro für Milch, 30 Cent für eine Semmel oder 50 Euro für den Stromabschlag. Nichts entgeht ihrem Stift.

Disziplin aus Gewohnheit

„Ich habe schon als junge Frau damit angefangen“, erzählt sie. „Damals war das Geld knapp, und wenn man nicht aufpasste, war der Monatslohn schon vor der Miete weg.“ Die Gewohnheit ist geblieben, auch wenn sie heute eine kleine Rente bezieht. Jeder Euro wird registriert, jede Ausgabe hinterfragt.

Kontrolle statt Sorglosigkeit

Für sie ist das Aufschreiben keine Last, sondern eine Form der Sicherheit. „So weiß ich genau, wo mein Geld hingeht. Ich habe keine bösen Überraschungen am Monatsende.“ Andere mögen sie belächeln, doch für sie ist es ein Stück Selbstbestimmung in Zeiten, in denen viele ältere Menschen von steigenden Preisen überrollt werden.

Ein Tagebuch des Alltags

Die Hefte stapeln sich in ihrem Regal: Jahrzehnte voller Zahlen, Preise und kleiner Notizen. Für Außenstehende sind es bloß Aufzeichnungen. Für sie aber sind es Erinnerungen: der erste selbst gekaufte Fernseher, die teuerste Stromrechnung, der Urlaub, für den sie jahrelang gespart hat.

Sparsamkeit als Lebensprinzip

„Ich sehe genau, wo ich kürzen kann. Wenn die Butter teurer wird, verzichte ich auf etwas anderes.“ So schafft sie es, trotz schmalem Budget immer über die Runden zu kommen. Manche nennen es geizig – sie nennt es klug.

Ein stilles Vorbild

In einer Gesellschaft, in der Konsum oft unreflektiert geschieht, zeigt die 65-Jährige, dass Achtsamkeit im Umgang mit Geld nicht nur ein Zwang, sondern auch ein Lebensstil sein kann. Jeder Cent erzählt eine Geschichte – und sie kennt sie alle.

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