Dr. Michael Shannon wusste, dass die Überlebenschancen eines kränklichen, dreihundert Pfund schweren Frühgeborenen sehr gering waren. Trotzdem kämpfte er um das Leben seines kleinen Patienten, so wie er es immer tat. Keiner konnte ahnen, was das Schicksal für dieses Kind bereithielt.
Dreißig Jahre später, als der Jeep des Arztes nachts auf dem Highway bei voller Fahrt in einen Lastwagen krachte, war es Chris Trokey, ein fitter und starker Feuerwehrmann, der Michael Shannon aus dem verstümmelten Auto zog.Erst vier Jahre nach dem Unfall fanden die Männer heraus, wer sie die ganze Zeit für einander gewesen waren.
"Ich weiß nicht, wie hoch die Wahrscheinlichkeit war, dass das überhaupt passiert. Ich glaube nicht, dass irgendjemandem klar ist, wie viel Glück Michael in dieser Nacht hatte. Wir hätten es nicht zu ihm rechtzeitig kommen, aber wir haben es geschafft."
Nach der Kollision mit dem LKW wurden Michaels Beine im Fahrerhaus eingeklemmt. Die Autotüren verzogen sich und klemmten. Aus dem Motor ausgelaufener Kraftstoff fing an zu brennen. Dr. Shannon war buchstäblich dazu verdammt, lebendig zu verbrennen.
"Wir konnten ihn 20 Minuten nach dem Unfall herausholen, das Feuer löschen und die Türen mit einer hydraulischen Schere aufschneiden. Ein paar Minuten mehr und er wäre im Feuer gestorben."
Die Feuerwehrleute von Chris Trokey hätten nicht rechtzeitig am Unglücksort sein können, wenn sie das Depot verlassen hätten. Aber zu dieser Stunde, 4:30 Uhr, waren sie auf dem Rückweg von einem anderen Anruf, der in der Nähe vorbeikam, und das wurde zum ausschlaggebenden Faktor.
Als die Feuerwehr das Feuer niederschlug, waren die Schuhe von Michael Shannon bereits an den Füßen geschmolzen. Das Opfer wurde in ein örtliches Krankenhaus gebracht. "Wir haben unterwegs mit ihm gesprochen, er kannte meine Eltern gut", sagt Trokey. Und ob er das tat, denn Dr. Shannon praktizierte schon seit 42 Jahren in ihrer Stadt und hatte in seinem Leben mehr als tausend Kinder behandelt.
Danach besuchte der Retter seine Station im Krankenhaus noch anderthalb Monate lang. "Wir merkten, dass wir viel gemeinsam hatten."
"Das war die dramatischste Szene, die ich je erlebt habe", scherzte Dr. Shannon peinlich berührt. "Ich habe in meinem Leben drei frühgeborene Jungen vor dem Tod bewahrt. Es ist gut, dass von ihnen nur Chris im Feuerwehrteam gelandet ist. Wenn alle meine Jungs dabei gewesen wären, hätte mein Herz versagt."
Jede Woche trifft Dr. Shannon die Kinder seiner ehemaligen Patienten. Er ist jetzt mit Chris' drei Monate altem Sohn Trokey zusammen. Das Leben geht weiter.
Quelle: humanstory.com
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