Die MV Aman wurde aufgrund von Schulden per Gerichtsbeschluss an Land gesetzt, und die gesamte Besatzung wurde an Land geschrieben.
Das heißt, fast alle von ihnen. Einer der Seeleute wurde zur Bewachung des wertvollen Eigentums zurückgelassen und in der Aufregung völlig vergessen. Der Mann verbrachte die nächsten vier Jahre allein an Bord des riesigen Schiffes.
Die ägyptischen Behörden haben das Schiff bereits 2017 verhaftet - der Eigentümer hat sich nicht die Mühe gemacht, die Registrierung zu erneuern. Dann zahlten seine Vertragspartner nicht für den Treibstoff und die MV Aman blieb im Hafen.
Mohammed Aisha konnte kein Englisch und unterschrieb daher einen Vertrag, der besagte, dass er der Wachmann bleiben würde.
Es wurde angenommen, dass der Besitzer des Schiffes es nach einiger Zeit zurückkaufen würde. Aber die Standgeldzinsen wuchsen von Tag zu Tag, bis es einfach unrentabel wurde. Aisha bewachte das Schiff. Die Vorräte im Laderaum würden für Jahrzehnte mehr als ausreichen.
"Nachts sieht es so aus, als ob man ganz allein auf der Welt ist. Sie können nichts sehen. Nichts ist zu hören, nur Wellen", erzählte Aisha später.
Die Jahre vergingen. Im Jahr 2019 warf ein einsetzender Sturm das Schiff näher an der Küste auf Grund. Es dauerte länger, bis Aisha schließlich selbst ein Floß baute und Land erreichte. Vier Jahre lang bestand sein einziger Zeitvertreib darin, andere Schiffe vorbeiziehen zu sehen.
An Land angekommen, kontaktierte der Mann seine Verwandten. Er kehrte nie zum Schiff zurück.
Interessanterweise ist die Geschichte von Aisha keine Ausnahme von der Regel. Weltweit gab es bisher mindestens 250 Fälle, in denen Schiffseigner ihre Besatzungen einfach ihrem Schicksal überlassen haben.
Quelle: trendymen.com
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