Heutzutage haben einige Eltern das Anliegen der Gleichstellung ihres Kindes auf die Spitze getrieben und die Situation ad absurdum geführt. So hat beispielsweise eine Mutter den Berliner Sängerknaben verklagt, weil ihres 9-jähriges Mädchen nicht in den Chor aufgenommen wurde.
Wie sich im Laufe des Verfahrens herausstellte, hatte das Mädchen immer in gemischten Chören gesungen. Aber ihre Mutter war aus irgendeinem Grund nicht glücklich darüber. Sie wollte unbedingt, dass ihre Tochter das erste Mädchen ist, das in einem Knabenchor singt. Deshalb waren die Mutter und ihre Tochter unter den ersten, als die Chorleiter eine neue Auswahl ankündigten.
Laut der Anwältin der Familie, Suzanne Brecklein, hat das Mädchen 2016 und 2018 versucht, dem Chor beizutreten. Und beide Male wurde sie abgelehnt, ohne dass sie überhaupt gefragt wurde. Deshalb bestand die Mutter im März dieses Jahres bei der nächsten Einstellung selbst darauf, dass das Mädchen vorgesprochen wird. Als sie von der erneuten Ablehnung erfuhr, verlor sie buchstäblich die Fassung und schrieb sofort einen Antrag an das Gericht.
"Ich bin sicher, dass meine Tochter nicht angenommen wurde, nur weil sie ein Mädchen ist. Dies ist eine inakzeptable Diskriminierung und eine Verletzung des Rechts auf Chancengleichheit", schrieb die Mutter in ihrer Klage an das Gericht.
Der Chor erklärte, dass das Mädchen nicht wegen ihres Geschlechts abgelehnt wurde, sondern weil es ihr "an Motivation und Talent fehlt". Außerdem war das Timbre ihrer Stimme nicht für einen Knabenchor geeignet.
Apropos Tradition. Der Berliner Knabenchor gilt als eines der ältesten Musikensembles in Deutschland. Er wurde 1465 vom Kurfürsten von Brandenburg, Friedrich II. gegründet. In den 554 Jahren seines Bestehens haben nur Jungen im Chor gesungen.
Quelle: billionnews.com
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