Die Diskussion über die Abschaffung von 1- und 2-Cent-Münzen ist keine neue. Seit Jahren gibt es in vielen Ländern, darunter auch in Deutschland, Debatten über den Sinn und die Notwendigkeit dieser kleinen Münzen. Während einige die Meinung vertreten, dass diese Münzen unnötig und unpraktisch sind, argumentieren andere, dass sie Teil des gewohnten Zahlungssystems und eine wichtige Unterstützung für die genaue Preisgestaltung darstellen. In diesem Artikel beleuchten wir die verschiedenen Argumente für und gegen die Abschaffung dieser kleinen Münzen.
Die Argumente für die Abschaffung
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Kosten der Herstellung: Ein häufig genanntes Argument für die Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen sind die hohen Produktionskosten. Laut Berichten der Europäischen Zentralbank (EZB) kostet die Herstellung einer 1-Cent-Münze mehr als ihren Nennwert. Schätzungen zufolge beträgt der Produktionsaufwand für eine 1-Cent-Münze etwa 1,5 Cent, was bedeutet, dass der Staat mehr für die Herstellung ausgibt, als die Münze tatsächlich wert ist. Auch die 2-Cent-Münze ist nicht wesentlich günstiger. Dies führt zu einer ineffizienten Verwendung öffentlicher Mittel.
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Praktikabilität und Platzbedarf: Ein weiteres Argument ist die Unpraktikabilität dieser kleinen Münzen im Alltag. Sie sind in vielen Geldbörsen oft nur eine Belastung und füllen die Taschen ohne echten Nutzen. Bei der Bezahlung von Kleinstbeträgen kann es frustrierend sein, mehrere Münzen von 1 oder 2 Cent zu zählen, was zu Verzögerungen an der Kasse führt. Hinzu kommt, dass die Nutzung dieser Münzen in vielen Fällen unpraktisch und unnötig ist.
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Rundungsproblematik: Einige befürworten die Abschaffung, weil sie die Meinung vertreten, dass die Preise in den meisten Fällen ohnehin aufgerundet oder abgerundet werden. In Ländern, in denen 1- und 2-Cent-Münzen nicht mehr im Umlauf sind (z. B. Finnland), wurde festgestellt, dass Händler die Preise auf die nächsten 5 Cent auf- oder abrunden. Dies hat den Vorteil, dass die Kassenabrechnung schneller erfolgt und weniger Kleingeld ausgetauscht wird.
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Erfahrungen in anderen Ländern: Länder wie Kanada, Australien und Neuseeland haben bereits den Schritt gewagt, kleinere Münzen aus dem Verkehr zu ziehen. In diesen Ländern hat sich die Abschaffung als erfolgreich erwiesen, ohne dass es zu größeren Problemen bei der Preisgestaltung oder der Funktionsweise des Zahlungsverkehrs kam.
Die Argumente gegen die Abschaffung
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Symbolische Bedeutung und Tradition: Für viele Menschen sind die 1- und 2-Cent-Münzen ein traditioneller Bestandteil des Geldsystems. Sie vermitteln ein Gefühl der Stabilität und des Vertrauens. In einer Zeit, in der digitale Zahlungsmethoden immer mehr an Bedeutung gewinnen, könnten solche Münzen als wichtiges Symbol für die materielle Währung und das Bargeld bleiben.
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Soziale Ungleichheit: Ein weiteres Argument gegen die Abschaffung ist, dass Menschen mit geringem Einkommen und in ländlichen Gebieten stärker auf Kleingeld angewiesen sind. Die 1- und 2-Cent-Münzen ermöglichen eine genaue Bezahlung, die gerade bei kleinen Einkäufen von Bedeutung ist. Ohne diese Münzen könnten kleinere, einkommensschwache Bevölkerungsgruppen benachteiligt werden, da sie häufiger mit aufgerundeten Preisen konfrontiert wären.
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Fehlende Alternativen: Die Diskussion über die Abschaffung der Münzen stellt auch die Frage nach möglichen Alternativen. Während das Aufrunden von Preisen auf die nächsten 5 Cent eine Lösung für Händler darstellen kann, bedeutet es für Verbraucher, dass sie bei jeder Zahlung "verlierende" Centbeträge haben. Für Verbraucher, die Bargeld verwenden und keine Möglichkeit haben, mit Karte oder kontaktlosen Zahlungsmethoden zu zahlen, kann dies als ungerecht empfunden werden.
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Staatliche Einnahmen: Ein weniger häufiges, aber dennoch relevantes Argument ist, dass die Abschaffung der kleinen Münzen zu einem Verlust von Staatseinnahmen führen könnte. Die Umlaufmengen kleiner Münzen sind hoch, und durch das Einziehen dieser Münzen könnte es zu einem Verlust von kleinen, aber konstanten Einnahmen kommen.