Für viele Menschen gehört der Weihnachtsmarkt zur Adventszeit wie Plätzchen und Kerzen. Für Karl, 73 Jahre alt, ist das längst nicht mehr so. Nach Jahrzehnten des Besuchs zieht er nun eine klare Grenze: „Nächstes Jahr komme ich nicht mehr.“

Karl ist ein Mann, der Traditionen schätzt – doch was er heute auf den Weihnachtsmärkten sieht, entspricht nicht mehr seiner Vorstellung von festlicher Freude. „Früher ging es um Gemeinschaft, um den Duft von Glühwein und frisch gebackenen Plätzchen“, erzählt er. „Heute habe ich das Gefühl, dass alles nur noch Marketing ist.“

Für ihn sind die bunten Buden, Lichterketten und Attraktionen längst zum Verkaufsspektakel geworden. „Man wird von einer Attraktion zur nächsten getrieben, als wäre alles nur dafür da, das Portemonnaie zu leeren.“ Die Preise für Glühwein, Lebkuchen oder handgemachte Kleinigkeiten erscheinen ihm unverhältnismäßig hoch, und die Atmosphäre, die er früher geliebt hat, sei oft von Hektik und Kommerz überschattet.

Sein Entschluss, künftig auf den Besuch zu verzichten, fällt ihm nicht leicht. „Es ist ein Stück Erinnerung, das ich verliere“, sagt er nachdenklich. Doch Karl ist überzeugt: Weihnachten kann man auch ohne Massen von Besuchern und Marketinginszenierungen genießen – in Ruhe zu Hause, mit Familie oder Freunden, und ohne den Druck, überall etwas kaufen zu müssen.

Für Karl ist es eine klare Botschaft: Nicht alles, was Tradition heißt, muss man mitmachen – besonders, wenn der ursprüngliche Zauber vom Kommerz verdrängt wird. „Man muss sich selbst entscheiden, was einem Freude bringt – und das kann man auch ganz ohne Weihnachtsmarkt haben“, sagt er zum Schluss.

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