Zwischen Beton, Verkehrslärm und vorbeieilenden Menschen steht ein unscheinbares Zelt – eingeklemmt zwischen Büschen am Rand eines Stadtparks. Dort lebt Tom. 40 Jahre alt, obdachlos. An seiner Seite: ein Husky mit klarem Blick und ruhiger Würde. Sein bester Freund – und oft seine einzige Sicherheit.

„Ohne ihn würde ich das hier nicht schaffen.“

Seit fast einem Jahr lebt Tom auf der Straße. Die Gründe sind komplex, wie so oft. Job verloren, Beziehung zerbrochen, keine Familie, die auffangen konnte. „Es ging schneller, als ich dachte“, sagt er leise. „Erst denkt man, das passiert nur anderen. Dann schläfst du zum ersten Mal draußen. Und dann nochmal. Und irgendwann ist es Alltag.“

Sein Husky wich ihm dabei nie von der Seite. „Er hat nicht gefragt, warum oder wie es so weit kam. Er war einfach da.“

Stadtleben im Zelt – jeden Tag auf der Hut

Tom schläft in einem kleinen Zelt am Rand der Stadt. Mal hier, mal dort – immer in der Hoffnung, nicht entdeckt oder vertrieben zu werden. „Ich will niemandem zur Last fallen. Aber man wird behandelt, als wäre man Dreck.“ Mit dem Hund ist es manchmal noch schwerer: Nicht jede Notunterkunft erlaubt Tiere, und Passanten reagieren oft ängstlich.

„Er ist sanftmütig. Aber wenn jemand nachts ans Zelt kommt, knurrt er. Und dann weiß ich: Ich bin nicht allein.“

Überleben im Schatten

Tom sammelt Pfandflaschen, hilft manchmal bei einem Händler auf dem Wochenmarkt, bekommt gelegentlich etwas zu essen von Menschen, die ihn wiedererkennen. „Ich brauche kein Mitleid. Ich brauche Chancen.“ Für seinen Hund sorgt er zuerst. „Wenn ich nur eine Wurst habe, bekommt er sie. Ich komm klar. Hauptsache, er ist okay.“

Ein Wunsch, der nicht groß klingt – aber viel bedeutet

Tom wünscht sich keine Wohnung mit Balkon. Nur ein kleines Zimmer. Irgendwo, wo er duschen kann. Wo sein Hund willkommen ist. „Ein Platz, an dem wir nicht weggeschickt werden.“

Er schaut seinem Husky in die Augen, streichelt ihn sanft über den Kopf. „Solange ich ihn habe, gebe ich nicht auf.“

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