In einer Seitenstraße einer deutschen Kleinstadt duftet es früh am Morgen nach frischem Gebäck und heißem Kaffee. Die kleine Bäckerei Sonnenkorn, ein Familienbetrieb in dritter Generation, öffnet ihre Türen. Doch in letzter Zeit hört Inhaberin Sabine Meier immer öfter denselben Satz von Kunden: „Vier Euro für ein Croissant? Das ist aber teuer!“

Sabine seufzt. „Ich verstehe die Leute – alles wird teurer, jeder schaut aufs Geld. Aber auch bei uns sind die Preise explodiert.“ Butter, Mehl, Strom und Gas – alles kostet mittlerweile deutlich mehr. Dazu kommen steigende Löhne für die Mitarbeitenden. „Wenn ich das alles nicht einrechne, kann ich den Laden gleich zusperren“, sagt sie.

Viele Kundinnen und Kunden aus der Nachbarschaft schätzen das frische Gebäck und die handwerkliche Qualität, doch manche vergleichen die Preise mit denen der großen Supermarktketten oder Backautomaten. Dort kostet ein Croissant oft nur 1,20 Euro.

„Das ist eben Industrieproduktion“, erklärt Sabine. „Unsere Croissants brauchen fast zwei Tage – vom Vorteig bis zum goldbraunen Ergebnis. Alles ist Handarbeit.“

Trotzdem merkt sie, dass einige Stammkunden seltener kommen oder nur noch den Kaffee mitnehmen. „Manche sagen mir offen, dass sie sich das einfach nicht mehr leisten können. Das tut weh, weil wir hier Teil des Viertels sind.“

Wirtschaftlich ist die Lage für viele kleine Bäckereien angespannt. Laut Branchenverband hat in den letzten Jahren fast jede fünfte handwerkliche Bäckerei in Deutschland schließen müssen.

Sabine will durchhalten – trotz aller Sorgen. „Ich backe nicht nur, um Geld zu verdienen. Ich backe, weil es meine Leidenschaft ist. Aber Leidenschaft allein bezahlt keine Rechnungen.“

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