Für viele klingt es absurd, für einige ist es traurige Realität: Mit gerade einmal 100 Euro im Monat auskommen müssen. Ob durch Jobverlust, Schulden oder steigende Lebenshaltungskosten – immer mehr Menschen in Deutschland geraten in Situationen, in denen jeder Euro zählt. Doch ist Überleben mit so wenig Geld überhaupt möglich? Finanzberater Thomas Keller, Experte für Budgetplanung und Existenzsicherung, gibt Antworten – und realistische Tipps.

„Zunächst muss man ehrlich sagen: Mit 100 Euro im Monat kann man nicht wirklich leben, nur überleben“, stellt Keller klar. „Das geht nur, wenn man bereits ein Dach über dem Kopf hat, also Miete und Grundkosten gedeckt sind.“

Sein Rat beginnt mit knallharter Priorisierung:

  1. Lebensmittel zuerst.
    „Kaufe nur Grundnahrungsmittel: Reis, Nudeln, Haferflocken, Brot, Kartoffeln, tiefgefrorenes Gemüse. Keine Fertigprodukte, keine Snacks.“

  2. Kein Geld verschwenden.
    „Jeder Cent muss einen Zweck erfüllen. Leitungswasser statt Getränke, Second-Hand statt neu, Bibliothek statt Streaming-Dienste.“

  3. Reste nutzen und planen.
    „Wer jede Mahlzeit plant, vermeidet Spontankäufe. Ein Wochenplan spart oft 20–30 Prozent der Ausgaben.“

  4. Gemeinschaft suchen.
    „Tauschringe, Foodsharing, Nachbarschaftshilfe – wer Kontakte pflegt, kann Ressourcen teilen und Kosten senken.“

  5. Kleine Einnahmen erschließen.
    „Flohmarkt, Online-Plattformen, Nachbarschaftsarbeit – 20 Euro Zusatzverdienst im Monat machen einen großen Unterschied.“

Keller betont aber auch die gesellschaftliche Dimension: „Wenn Menschen mit 100 Euro überleben müssen, ist das kein Spartipp-Thema mehr, sondern ein sozialer Alarmruf.“

Trotzdem: Wer in einer Notsituation ist, kann mit Disziplin, Planung und Unterstützung zumindest kurzfristig durchhalten. „Überleben ist möglich – aber niemand sollte dauerhaft so leben müssen“, sagt der Experte.

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