Hinter dem Haus an der Schönhauser Allee steht eine fast hundertjährige Kinogeschichte: Colosseum öffnet nicht wieder.

Hinter dem Colosseum steht eine fast hundertjährige Kinogeschichte. Die ehemalige Straßenbahn-Wagenhalle aus dem Jahr 1894 an der an der Schönhauser Allee/Ecke Gleimstraße wurde 1924 als Kino eröffnet. Es hatte zwischenzeitlich 1.000 Plätze.

Viele Jahre lang war das Colosseum das Premierenkino Ost-Berlins und damit der gesamten DDR. Gleichzeitig war das Kino ein Ort für Jugendweihefeiern. Nach der Wende stieg der Filmproduzent Artur Brauner als Eigentümer im Colosseum ein.

Frisch saniert ging das Haus 1997 neu an den Start. Seit 2006 gehörte das Colosseum zur UCI-Kinowelt-Gruppe. Kinoinhaber war zuletzt der Berliner Immobilienkaufmann Sammy Brauner, ein Sohn von Artur Brauner.

Das Kino war vor rund 100 Jahren gegründet worden. Anfang der 90er Jahre habe Filmproduzent Artur Brauner (1918-2019) das Gebäude von der Treuhand gekauft und zum Multiplex-Kino umbauen lassen. Die meisten Berliner Kinos öffnen am 2. Juli nach gut drei Monaten Pause wieder.

Nicht nur die Pandemie setzt dem Kinobetrieb ein Problem. Der Hauseigentümer habe den Pachtvertrag zum Jahresende gekündigt und wolle auch an einen anderen Kinobetreiber nicht vermieten, teilte Laboga mit. Eine Investorenlösung für die Betriebsgesellschaft komme daher nicht in Frage. Die rund 45 Beschäftigten seien freigestellt.

Es gehört zu den ältesten Lichtspielhäusern Deutschlands: Wenn im Juli in Berlin wieder die Kinos öffnen, bleibt das Colosseum in Prenzlauer Berg geschlossen. Das Kino stellt den Betrieb ein, wie der vorläufige Insolvenzverwalter Sebastian Laboga mitteilte. Wegen der Hygiene-Auflagen zum Schutz vor Infektionen sei ein rentabler Betrieb auf absehbare Zeit nicht mehr möglich.

Um die Kosten einzuspielen, müssten durchschnittlich 70 Prozent der Plätze belegt sein. Dies sei nicht zu erreichen, wenn Besucher 1,50 Meter Abstand voneinander halten sollen.

Quelle:ntv.de