Ohne Umarmung und Händedruck: Wie drückt man Herzlichkeit und Verbundenheit aus?

Abstand von lieben Menschen zu halten geht eigentlich gegen unseren Instinkt, sagt Martin Grunwald vom Haptik-Forschungslabor in Leipzig.

Denn wie drückt man Herzlichkeit und Verbundenheit aus, wenn man sich nicht einmal die Hand geben geschweige denn sich umarmen darf?

Pragmatisch gehen die Mitarbeiter einer der deutschen Firmen dieses Problem an, berichtet deren Sprecherin Christina Biermann auf Nachfrage: „Wir haben in unseren Filialen schon überall Plakate aufgehängt mit der Bitte, uns statt eines Händedrucks einfach ein Lächeln zu schenken. Das haben wir auch in den sozialen Netzwerken so kommuniziert.

Wir sollten jetzt Verständnis für uns selbst haben, dass wir vor einer völlig neuen Situation stehen“, sagt Björn Heinen, Facharzt für Psychotherapie und Psychosomatische Medizin. „Es ist völlig normal, auch mal damit zu hadern.“ Für Menschen, die nun zuhause sind, sei es wichtig, sich eine feste Tagesstruktur zu geben und Kontakt zu vertrauten Menschen zu pflegen. „Das geht ja auch telefonisch. Rituale geben uns Halt.“

Wie man dass Händeschütteln sonst noch charmant ersetzen kann, weiß Etikette-Trainerin Stefanie Frieser: Am besten durch Kopfnicken und ein freundliches Lächeln, rät sie. “Wenn man besonders höflich sein möchte, etwa bei einer älteren Dame, dann kann man auch eine leichte Verbeugung andeuten.” Einen Hofknicks brauche man freilich nicht gleich zu machen, sagt sie mit Augenzwinkern.

Quelle:bbc.com

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