"The same procedure as every year": Für Millionen Deutsche gehört der Kultsketch "Dinner for One" zu Silvester wie Böller und Bleigießen. Was macht dieses britische TV-Duo so besonders? Wir klären auf.
Vierzehnmal. So oft läuft der englischsprachige Sketch "Dinner for One oder: Der 90. Geburtstag" an Silvester im deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Dazu kommt noch die Schweizer Version und natürlich die Fassungen in regionaler Mundart. Außerdem noch drei verschiedene Parodien.
Worum geht es in dem Sketch? Die bezaubernde Miss Sophie (gespielt von May Warden) feiert ihren 90. Geburtstag. Wie jedes Jahr hat sie dazu ihre engsten Freunde eingeladen: Sir Toby, Admiral von Schneider, Mr. Pommeroy und Mr. Winterbottom.
Das kann man lustig finden oder auch nicht. Fest steht: Man wird in Deutschland kaum einen erwachsenen Menschen finden, der die Sendung noch nie gesehen hat.
Eingespieltes Team mit Tigerfell
Seit 1972 wird der Sketch am 31. Dezember ausgestrahlt. Längst steht er im Guinness Buch der Rekorde als Sendung mit den meisten Wiederholungen weltweit. Und die Einschaltquoten sind noch immer hoch.
"Dinner for One", das ist Kult. Warum eigentlich? Zum einen natürlich, weil es extrem gut gespielt ist. Frinton und Warden waren mit dem Stück seit den 50er-Jahren durch England getingelt und ein eingespieltes Team. Die Pointen sitzen, jede Geste, jede Mimik stimmt.
Ein anderer Grund für den andauernden Erfolg hat mit der Fernsehlandschaft in den Siebzigern zu tun: "Es gab damals ja viel weniger Fernsehprogramme, deshalb war es leichter, eine Sendung als Tradition zu etablieren.
TV-Premiere in Großbritannien
Auch in der Schweiz, Österreich, Schweden, Dänemark, Luxemburg, Belgien, Estland und sogar Australien gehört der Sketch zur Silvestertradition und hat zahlreiche treue Fans.
Nur in Großbritannien, der Heimat von Freddie Frinton und May Warden, ist er bislang weitgehend unbekannt, doch das könnte sich jetzt ändern: Der Bezahlsender "Sky Arts" wird Miss Sophies 90. Geburtstag am Silversterabend erstmals im britischen Fernsehen ausstrahlen.
In Deutschland erhält das charmante Paar noch immer neue Ehren: So brachte die Deutsche Post im Oktober eine Sondermarke mit einer Filmszene heraus, und die Stadt Bremerhaven plant eine Dauerausstellung mit dem Nachlass des Schauspielers.
Gerüchte, wonach der Kult bald ein Ende finden könnte, hat die ARD auf Anfrage zurückgewiesen: "Dieses Gerücht ist definitiv falsch." Damit gilt für alle Fans auch für künftige Silvesterabende: The same procedure as every year.
Quelle: dw.com
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