Vor zwei Jahren traf sie die schwerste Entscheidung ihres Lebens. Hannah Mongie war damals 18 und wurde von einem Jungen schwanger, mit dem sie seit zwei Monaten zusammen war. Sie waren beide der Meinung, dass es noch zu früh sei, um zu heiraten, aber Hannah wollte ein Baby bekommen und Mutter werden.
Schließlich entschied das Paar, dass die beste Option für sie eine offene Adoption wäre - bei der das Kind von Kindesbeinen an weiß, wer seine Adoptiveltern sind und wer seine biologischen Eltern sind. "Es würde unserem Kind eine stabile Familie bieten und uns trotzdem erlauben, ein Teil seines Lebens zu sein", erzählte Hannah.
In der 12. Schwangerschaftswoche hörte sie zum ersten Mal den Herzschlag des Babys und machte eine Audioaufnahme für den Vater des Babys. Und zwei weitere Tage später verstarb der 20-jährige Kaden Whitney plötzlich - und Hannah stand alleine da. "Ich war sehr deprimiert und dachte überhaupt nicht mehr an Adoption. Das Baby war das letzte, was mir von Caden geblieben ist." Was sie als nächstes tun sollte, wusste Hannah nicht.
Bald lernte sie Emily und Brad Marsh kennen. Sie hatten bereits Erfahrung mit offener Adoption, und sie wollten ein zweites Kind auf die gleiche Weise in die Familie aufnehmen. "Sie sagten, die leiblichen Mütter ihrer Kinder seien die Engel der Familie. Sie waren besser, als ich es mir hätte vorstellen können, undich hatte sehr hohe Ansprüche an die Personen, die mein Kind großziehen würden", sagte Hannah. Sie erlaubte ihnen, bei der Geburt anwesend zu sein, und sie gaben ihr im Gegenzug 48 Stunden allein mit ihrem Neugeborenen.
Am 19. März 2016 brachte Hannah einen kleinen Jungen, Taggart, zur Welt. Sie wusste, dass diese zwei Tage die einzige Zeit waren, in der er ihr allein gehören würde. "Ich war seine Mutter, und es war die unglaublichste Sache der Welt. Sobald ich ihn schreien hörte, begann der Rückwärtsgang." Das Mädchen bat die Krankenschwestern, sie mit ihrem Baby allein zu lassen und beschloss, ein Video für ihn aufzunehmen - in der Hoffnung, dass er es sich eines Tages ansehen würde.
In dem Video sieht man nur das Baby - Hannah bleibt hinter dem Bild. Durch Tränen erzählt sie Taggart, wie sehr sie ihn liebt und erzählt die Geschichte, wie sie seinen Vater kennengelernt hat. Sie erklärt, dass ihr die Entscheidung zur Adoption nicht leicht gefallen ist und das Einzige, was ihr geholfen hat, war der Gedanke, dass es besser für ihn sein würde.
Zwei Jahre später besucht Hannah Taggart regelmäßig. Sie wohnen 10 Minuten voneinander entfernt, und jede Woche kommt sie die Familie Marsh besuchen, um sich als Teil von ihr zu fühlen.
"Es gibt ein komplettes Verständnis zwischen Emily und mir, jede von uns ist Taggarts Mutter, und wir sind beide selbstbewusst in unseren Rollen. Sie ist die Mutter, die ihn großzieht, und ich bin die Mutter, die ihn in den Bauch getragen hat. Er wird immer wissen, dass ich ihm das Leben und eine liebevolle Familie geschenkt habe", ist Hannah überzeugt.
Hannah dachte, ihre Geschichte könnte andere junge Mädchen ermutigen, einer offenen Adoption zuzustimmen - und stellte ein Video für ihren Sohn online. Sie wurde bereits von rund 2,5 Millionen Menschen angesehen.
Quelle: today.com
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