"Ich bin heute einer der teuersten Künstler in Europa", sagt der 70-jährige Wolfgang Beltracki selbstbewusst. Vor zehn Jahren stand er im Mittelpunkt eines der größten deutschen Kunstfälschungsskandale.
Ihm wurde vorgeworfen, mindestens 50 Gemälde von berühmten Künstlern gefälscht zu haben.
Ohne künstlerische Ausbildung schuf er dennoch so überzeugende Stilisierungen und gab seine Bilder als unbekannte Werke alter Meister aus, dass sie alle Prüfungen bestanden, auf Auktionen verkauft wurden und ihren Weg in Museumssammlungen fanden.
Im Jahr 2010 wurde Beltracchi entlarvt und zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt, seine Frau Helena zu vier Jahren. Auf einem Gemälde aus dem Jahr 1914 wurde er auf Titanium-Tünche "verbrannt": ein solches Pigment gab es damals noch nicht.
Nachdem er nach seinem Prozess alle Mittel verloren hatte, wurde er 2015 vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen und fing sofort an... Stylings zu malen!
Aber es ist bereits offenkundig. Seine neuen Werke sind in Unterammergau, Bayern, in der Galerie des Unternehmers und Sammlers Christian Zott zu sehen. Und nirgendwo sonst. Galeristen und Kunsthistoriker haben einen Boykott von Beltracki ausgerufen.
Aber er scheint sich davon nicht entmutigen zu lassen. Und er hat mehreren großen amerikanischen Filmgesellschaften angeboten, eine Filmkomödie über ihn zu drehen, was übrigens Netflix getan hat.
Quelle: dw.de
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