Im Juni 2019 verließ ein Tiger namens Walker einen geschützten Wald im indischen Bundesstaat Maharashtra und ließ sich eineinhalb Jahre später an einem neuen Ort nieder, der 3.000 km von seinem Zuhause entfernt ist.

Im Dnyanganga-Schutzgebiet hat Walker weder Geschwister noch eine passende "Dame", aber im Moment ist er mit der Gesellschaft von Wildschweinen, Hirschen und Pfauen zufrieden.

Tieger. Quelle: apostrophe.com

Zoologen haben die Reise des gestreiften Wanderers mit einem Funkhalsband überwacht. Der Tiger durchstreifte den Wald auf der Suche nach Beute und einer Partnerin, aber sein Heimatstaat genügte seinen hohen Ansprüchen nicht.

Aus den GPS-Daten geht hervor, dass Hodok mehr als 5.000 Orte besucht hat, bevor er sich in Dnyanganga niederließ.

Der Tiger überwachte nachts Farmen, Flüsse und Straßen, und während der Baumwollsaison hatte er keine Probleme, sich in hohen Halmen zu verstecken und Wildschweine und Rinder zu überfallen.

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Nur einmal hatte Walker Streit mit Menschen: Ein unvorsichtiger Mann kam in das Dickicht, in dem er sich ausruhte. Der Eindringling kam mit dem Schrecken und leichten Verletzungen davon, und der Tiger machte sich auf die Suche nach einem ruhigeren Platz zum Schlafen.

"Trotz der Bebauung und des Bevölkerungswachstums gibt es in den ländlichen Gebieten immer noch Tiger, die sich frei bewegen. Die Entwicklung hier ist noch kein Hindernis für die Tiere", sagt Bilal Habib, Wildbiologe am Wildlife Institute of India.

Am neuen Standort hat der Wanderer gute Beute und viel Dickicht zum Durchwandern, aber das Problem ist, dass Tiger keineswegs Einzelgänger sind, sondern Partner zur Paarung brauchen. Die Beamten überlegen nun, ob sie Walker bei der Familiengründung helfen sollen, indem sie eine Tigerin in das Reservat bringen.

"Dies ist ein kleines Heiligtum. Sie ist von landwirtschaftlichen Betrieben und degradierenden Wäldern umgeben. Wenn Walker hier brütet, wird es nicht genug Beute geben und die neugeborenen Tiger werden versuchen, sich zu zerstreuen", sagen Experten.

Indien beherbergt bis zu 70 % der weltweit wild lebenden Tiger - etwa 3.000 Tiere. Ihre Population hat in den letzten Jahren zugenommen, aber ihr Lebensraum nimmt ab, ebenso wie die Zahl ihrer Beutetiere.

Jeder Tiger braucht 500 brütende Beutetiere, um einen Nahrungsvorrat zu haben. Deshalb schließen Zoologen nicht aus, dass sich der Wanderer erneut auf den Weg machen muss, diesmal auf der Suche nach Weibchen.

Quelle: apostrophe.com

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