Früher konnten sich die Wissenschaftler nicht einmal vorstellen, dass Phytoplankton unter dunklen Bedingungen gedeihen kann, aber inzwischen hat sich alles geändert.
Die wichtigste Voraussetzung für das Wachstum des Phytoplanktons ist die Photosynthese, und die braucht Sonnenlicht - daher konnten sich die Wissenschaftler nicht vorstellen, dass unter dem antarktischen Eis riesige Blüten mikroskopischen Lebens gedeihen könnten. Aber genau so ist es, schreibt Science Alert.
In der neuen Studie setzte ein Team von Wissenschaftlern der Universität Auckland in Neuseeland 51 Schwimmer aus, die zwischen 2014 und 2021 bei mehr als 2.000 Tauchgängen Messungen durchführten. Später sammelten die Wissenschaftler all diese Daten in 79 aufeinanderfolgenden Messungen und verglichen sie mit Satellitenbildern, die eine Aufzeichnung der Eisbedeckung lieferten.
Nach Angaben des Polar-Ozeanographen Christopher Horvath haben sie im Laufe der Studie herausgefunden, dass mehr als 50 % der Fläche unter dem antarktischen Eis Eisblüten beherbergen können, und dass kleine Bereiche des offenen Wassers Licht und damit photosynthetisches Leben zulassen.
Wissenschaftler sind zu dem Schluss gekommen, dass sich unter den schwimmenden Eiswolken im Südpolarmeer wuchernde Blüten von Phytoplankton verbergen. Die Forscher vermuten, dass die neuen Erkenntnisse unser Verständnis des antarktischen Meeresökosystems und seiner Auswirkungen auf den Klimawandel erheblich beeinflussen könnten.
Man geht davon aus, dass die riesigen Phytoplanktonblüten unter dem arktischen Eis blühen, wenn die Gletscher zunehmend in Fragmente brechen, saisonaler werden, anfällig für warmes Wasser sind und dünner werden.
In der Studie verwendeten die Wissenschaftler Schwimmer, um den Gehalt des Pigments Chlorophyll-a und die Rückstreuung von Partikeln zu messen - beides Indikatoren für Phytoplankton. Die Wissenschaftler stellten fest, dass das Planktonwachstum vor einem saisonalen Eisrückgang deutlich zunahm.
Es ist zu beachten, dass die Daten in dieser Studie aufgrund der Verzögerung zwischen der Probenahme und der Aufzeichnung der Schwimmerposition mit einer gewissen Unsicherheit behaftet sind. Die Wissenschaftler hoffen jedoch, diesen Fehler in künftigen Studien korrigieren zu können. Inzwischen gibt es jedoch deutliche Hinweise darauf, dass das Leben unter dem arktischen Eis gedeiht.
Quelle: focus.com
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