Marsha, die vor zwei Jahren als Touristin nach Deutschland kam, fand schnell Gefallen an der Aussicht auf ein Leben in Europa. Doch ohne dauerhafte Aufenthaltserlaubnis waren ihre Möglichkeiten begrenzt. "Ich mag Deutschland, aber es ist schwer, hier legal zu bleiben", sagt sie. "Klaus war bereit, mir zu helfen, und das ist eine Win-Win-Situation."
Klaus, ein ehemaliger Maschinenbauingenieur, der ein ruhiges Rentnerleben führt, sieht die Heirat ebenso pragmatisch. "Ich bin alt, sie ist jung. Wir haben beide etwas davon. Sie bekommt ihre Papiere, und ich habe Gesellschaft", erklärt er. "Ich habe nichts dagegen, dass sie offen darüber spricht."
Die Reaktionen aus dem Umfeld des Paares reichen von Verständnis bis Empörung. Freunde und Familie von Klaus zweifeln an der Aufrichtigkeit der Beziehung und fürchten, dass er ausgenutzt wird. Doch Klaus bleibt gelassen: "Ich bin alt genug, um meine eigenen Entscheidungen zu treffen."
Rechtlich gesehen bewegt sich die Ehe in einer Grauzone. Ehen, die rein aus aufenthaltsrechtlichen Motiven geschlossen werden, gelten als Scheinehen und können zu einer Annullierung führen. Marsha ist sich dessen bewusst, bleibt aber zuversichtlich. "Solange wir uns gegenseitig respektieren und das Gesetz einhalten, sehe ich kein Problem."
Diese Ehe wirft erneut Fragen auf, wie Liebe, Pragmatismus und Migration miteinander verknüpft sind. Ist es verwerflich, eine Ehe als Mittel zum Zweck einzugehen, wenn beide Parteien damit einverstanden sind? Oder untergräbt eine solche Verbindung die Institution der Ehe?
Die Zukunft von Marsha und Klaus bleibt ungewiss, doch sie haben ihre Entscheidung getroffen – und stehen dazu.
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