Berlin – Nach zwei Jahren wirtschaftlicher Stagnation muss Wirtschaftsminister Robert Habeck erneut ernüchternde Nachrichten verkünden: Auch 2025 bleibt Deutschland eine ökonomische Nullrunde nicht erspart. Die Ursachen sind vielfältig, doch im Zentrum der Kritik steht einmal mehr die internationale Handelspolitik – konkret die Zollmaßnahmen der USA unter Ex-Präsident Donald Trump.
„Wir haben es mit schwierigen internationalen Rahmenbedingungen zu tun“, erklärte Habeck am Donnerstag in Berlin. „Insbesondere die protektionistischen Maßnahmen der USA haben den Außenhandel und damit auch unsere exportorientierte Wirtschaft stark belastet.“
Trumps Zollpolitik trifft deutsche Schlüsselindustrien
Donald Trump, der nach seinem Wiedereinzug ins Weiße Haus 2025 schnell alte wirtschaftspolitische Leitlinien reaktivierte, setzt auf eine aggressive Zollpolitik. Besonders betroffen sind deutsche Exporteure in den Bereichen Maschinenbau, Automobilindustrie und erneuerbare Energien – allesamt Sektoren, in denen Deutschland traditionell stark ist.
Zusätzliche Zölle, langwierige Zollverfahren und gestörte Lieferketten haben den Handel mit den USA – einem der wichtigsten Wirtschaftspartner Deutschlands – empfindlich eingeschränkt. Unternehmen berichten von Umsatzeinbußen, sinkender Planbarkeit und wachsender Unsicherheit auf den internationalen Märkten.
Binnenwirtschaft schwach, Investitionen bleiben aus
Doch auch im Inland sieht es mau aus: Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen bleibt aufgrund der unsicheren Weltlage niedrig, der private Konsum erholt sich nur schleppend. Zwar ist die Inflation deutlich zurückgegangen, doch hohe Energiepreise und eine nach wie vor angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt dämpfen die Stimmung.
„Die Wirtschaft tritt auf der Stelle“, so Habeck weiter. „Aber wir sehen erste Anzeichen einer Trendwende.“
Hoffnung auf 2026: Neue Handelsabkommen und grüne Impulse
Trotz der ernüchternden Bilanz gibt es auch Lichtblicke. Für das Jahr 2026 zeichnet sich eine vorsichtige Erholung ab. Neue Freihandelsabkommen mit Asien und Lateinamerika könnten den Ausfall im transatlantischen Handel teilweise kompensieren. Gleichzeitig plant die Bundesregierung massive Investitionen in grüne Technologien, Infrastruktur und Digitalisierung.
Besonders die Ankündigung eines europäischen Förderprogramms für klimaneutrale Industrieanlagen wird als potenzieller Wachstumsmotor gesehen. Auch eine Stabilisierung der globalen Energiepreise könnte zur Entlastung beitragen.
Fazit
Die deutsche Wirtschaft steckt weiterhin in der Krise – doch das Jahr 2026 verspricht einen möglichen Wendepunkt. Bis dahin bleibt die Herausforderung, Kurs zu halten, ohne die sozialen und ökologischen Ziele aus den Augen zu verlieren. Für Robert Habeck bedeutet das: weiter moderieren, erklären – und hoffen, dass die Geduld sich auszahlt.