Tanja und Luis träumen von Sonne, Freiheit und einem echten Neuanfang. Spanien – das klingt für sie nach einem Ort, an dem die Vergangenheit keine Rolle spielt, an dem sie endlich durchatmen können. Weit weg vom Frankfurter Bahnhofsviertel, das nicht nur von Lärm, Enge und rastlosen Menschen geprägt ist, sondern auch von Erinnerungen, die beide nur zu gern hinter sich lassen würden.
Die Schatten der Vergangenheit
Für Außenstehende wirkt es wie eine Flucht – und das ist es vielleicht auch. Denn was sie in Frankfurt zurücklassen wollen, ist mehr als nur ein Ort: Es ist ein Leben voller Rückschläge, falscher Entscheidungen und belastender Erfahrungen. Vor allem das Leben rund um den Frankfurter Hauptbahnhof konfrontiert sie täglich mit den „alten Mustern“ – wie sie es selbst nennen. Suchtdruck, falsche Kreise, Abhängigkeiten, Perspektivlosigkeit. Ein Teufelskreis, aus dem sie bisher keinen Ausweg fanden.
Zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Doch der Traum vom Neuanfang in Spanien ist mehr Hoffnung als konkrete Planung. Beide kämpfen mit großen Herausforderungen: Es fehlen gültige Papiere, finanzielle Mittel und eine stabile gesundheitliche Basis. Tanja hat gesundheitliche Probleme, Luis kämpft mit seiner psychischen Verfassung. Beide schleppen ihre Vergangenheit mit – nicht nur in Akten, sondern auch emotional.
„Es ist schwer, voranzukommen, wenn man selbst sein größtes Hindernis ist“, sagt Tanja. Ihre Worte spiegeln die Realität vieler Menschen wider, die einen Neustart wagen wollen, aber noch tief in alten Strukturen verankert sind.
Ein Traum in der Schwebe
Der Weg nach Spanien ist kein einfacher Tapetenwechsel. Es ist ein Wagnis. Ohne geregelte Unterkunft, ohne Jobperspektive und ohne ein soziales Netz vor Ort gleicht der Plan eher einer Vision als einer realistischen Option. Doch genau diese Vision ist es, die die beiden am Leben hält. Spanien bedeutet für sie mehr als nur ein neues Land – es steht für Hoffnung, für Selbstbestimmung und für das Gefühl, noch einmal von vorn anfangen zu dürfen.
Was es wirklich braucht
Ein Neustart – vor allem im Ausland – braucht mehr als Mut: Es braucht Unterstützung, Struktur, Zeit und Geduld. Und oft auch professionelle Hilfe. Es ist gut möglich, dass Tanja und Luis diesen Weg nicht alleine gehen können. Doch die Tatsache, dass sie ihren Neuanfang wollen, ist ein erster, wichtiger Schritt.
Zwischen Zweifeln und Zuversicht
Ob ihr Traum Wirklichkeit wird, ist ungewiss. Aber Träume haben Kraft – besonders dann, wenn sie aus einem tiefen Bedürfnis nach Veränderung entstehen. Vielleicht wird es Spanien. Vielleicht ist der Weg dorthin noch lang. Aber eines ist sicher: Tanja und Luis haben den ersten Schritt gemacht – sie haben erkannt, dass es so nicht weitergehen kann. Und manchmal ist das der Anfang von allem.
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