Laut der Umfrage geben nur 28 % der Befragten an, bereit zu sein, größere Renovierungen (z. B. Boden, Küche, Bad) auf eigene Kosten durchzuführen, obwohl sie in einer Mietwohnung leben. Die Mehrheit – 52 % – würde lediglich kleinere Verschönerungen wie Streichen oder neue Gardinen investieren. 20 % sagen klar: „Ich mache nichts, was dem Vermieter nützt.“

Hauptgründe: Angst vor Verlust und fehlende Sicherheit

Warum die Zurückhaltung? Die Umfrage nennt mehrere Gründe:

  • Fehlender Eigentumsschutz: 68 % haben Angst, bei einem späteren Auszug „auf den Kosten sitzenzubleiben“.

  • Mangelnde Mietdauer-Sicherheit: 44 % fühlen sich nicht sicher genug, langfristig bleiben zu können.

  • Investition in fremdes Eigentum: 56 % lehnen ab, in etwas zu investieren, das ihnen nicht gehört.

  • Kein Vertrauen in den Vermieter: 31 % haben schlechte Erfahrungen gemacht – etwa, dass Renovierungen nachträglich nicht anerkannt oder sogar abgebaut wurden.

Wer eher investiert – und warum

Besonders junge Mieter (unter 35) zeigen sich etwas investitionsfreudiger, vor allem, wenn sie langfristig planen oder emotionale Bindung zur Wohnung haben. Auch in Partnerschaften oder Familienhaushalten ist die Bereitschaft höher, insbesondere wenn Kinder mit im Spiel sind.

Außerdem ist das Verhältnis zum Vermieter entscheidend: Wer regelmäßig kommuniziert, Vertrauen spürt oder Zusagen schriftlich bekommt, ist deutlich eher bereit, auch größere Veränderungen vorzunehmen.

Experten fordern klarere Regeln

Mietervereine und Verbraucherschützer fordern seit Langem transparente Vereinbarungen, z. B. über Rückerstattungen, Teilkostenübernahmen oder mietrechtliche Absicherungen für Renovierungen. „Wer auf eigene Kosten renoviert, sollte nicht das Risiko tragen, im Streit zu enden“, sagt ein Sprecher des Deutschen Mieterbundes.

Fazit: Schön wohnen ja – aber nicht um jeden Preis

Die Umfrage zeigt: Die emotionale Verbindung zur Wohnung ist groß, das Sicherheitsgefühl jedoch klein. Viele Deutsche wünschen sich ein schöneres Zuhause, aber ohne Rückhalt und Perspektive bleibt der Wunsch oft genau das – ein Wunsch. In Zeiten steigender Mieten und Wohnunsicherheit ist die Bereitschaft, freiwillig in fremdes Eigentum zu investieren, bei vielen stark begrenzt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ein Paar baute einen Zaun, um einen lästigen Nachbarn loszuwerden: jetzt müssen sie eine hohe Geldstrafe zahlen, Details

Wir können unsere "minderwertigen" Neubauten nicht verkaufen, nachdem der Bauträger ein riesiges Grundstück "auf kontaminiertem Boden" errichtet hat