Für viele ist das Zuhause ein Rückzugsort. Für Malena, Jerome und ihre zwei kleinen Kinder ist es zur Belastungsprobe geworden. Nach einem schweren Wasserschaden in ihrer Mietwohnung stand die Familie buchstäblich im Nassen – doch schlimmer als das Ereignis selbst sind die wochenlangen Folgen, mit denen sie bis heute zu kämpfen haben.
Ohne Waschbecken, mit kaputten Möbeln – Alltag im Ausnahmezustand
Obwohl der ursprüngliche Wasserschaden laut Hausverwaltung „technisch behoben“ sei, ist die Wohnung kaum bewohnbar: Das Waschbecken im Badezimmer fehlt komplett, in der Küche ist ein großer Teil der Möbel durchfeuchtet und unbrauchbar. Es riecht muffig, Schränke sind verzogen, Wände beschädigt.
„Wir waschen uns in einer Plastikschüssel, kochen auf einer einzigen Herdplatte und können nicht einmal unsere Sachen richtig verstauen“, berichtet Malena mit müder Stimme. „Es ist kein Leben mehr – schon gar nicht für Kinder.“
Monatelanges Warten – keine Lösung in Sicht
Obwohl das Problem seit Wochen bekannt ist, fühlt sich die Familie im Stich gelassen. Mehrfach baten sie die Hausverwaltung um schnelle Reparaturen und neue Möbel – bisher ohne Erfolg. Stattdessen: Vertröstungen, lange Wartezeiten, immer neue Ansprechpartner.
„Man sagt uns, wir sollen Geduld haben. Aber wie lange denn noch?“, fragt Jerome. Die Kinder würden darunter leiden, schlafen schlecht, klagen über den Geruch und die beengten Verhältnisse.
Jugendamt eingeschaltet
Inzwischen hat sich sogar das Jugendamt eingeschaltet – nicht, weil die Eltern etwas falsch gemacht hätten, sondern weil die Wohnsituation aus kinderrechtlicher Sicht problematisch ist. „Wir haben das nicht gesucht, aber es ist ein Hilferuf gewesen“, erklärt Malena. Das Jugendamt prüft nun, ob Maßnahmen notwendig sind, um das Kindeswohl zu sichern.
Für die Eltern ist das eine zusätzliche Belastung – aber auch ein Hoffnungsschimmer, dass endlich etwas passiert.
Hoffnung liegt beim Mieterschutzbund
Als letzter Ausweg wandte sich die Familie nun an den Mieterschutzbund. Dort wird der Fall ernst genommen. Ein Sprecher sagt: „So etwas ist leider kein Einzelfall. Viele Vermieter zögern oder ignorieren Mängel, obwohl sie gesetzlich zur Instandhaltung verpflichtet sind.“
Der Mieterschutzbund prüft aktuell rechtliche Schritte – etwa auf Mietminderung oder eine Fristsetzung zur Mängelbeseitigung. Auch eine mögliche Ersatzunterkunft steht im Raum.
Fazit: Ein Hilferuf, der nicht überhört werden darf
Der Fall von Malena und Jerome steht exemplarisch für viele Familien, die unter Wohnungsmängeln leiden – und das oft über lange Zeit, ohne Hilfe. Ihr Alltag ist geprägt von Ungewissheit, Belastung und dem Gefühl, allein zu sein.
Doch sie geben nicht auf. „Wir wollen kein Luxusleben. Wir wollen nur eine Wohnung, in der unsere Kinder sicher und gesund leben können“, sagt Malena. Es ist ein Wunsch, der eigentlich selbstverständlich sein sollte – und doch zu oft unerfüllt bleibt.
Das könnte Sie auch interessieren: