Für viele Menschen ist Musik eine Leidenschaft – für Jonas M., heute 30 Jahre alt, war sie immer mehr: ein Lebenstraum. Schon als Kind verbrachte er Stunden am alten Klavier seiner Großmutter, brachte sich erste Melodien selbst bei und träumte davon, eines Tages als Pianist auf der Bühne zu stehen. Doch seine Eltern sahen das anders.
„Sie wollten Sicherheit für mich“, erzählt Jonas ruhig. „Ein Leben als Musiker erschien ihnen zu unsicher, zu unberechenbar.“ Statt einer Musikschule sollte er lieber etwas „Vernünftiges“ lernen. Und so begann Jonas nach dem Abitur ein BWL-Studium, arbeitete später im Büro – aber glücklich wurde er nie.
„Jedes Mal, wenn ich Musik hörte oder ein Klavier sah, zog es mich innerlich dorthin zurück“, erinnert er sich. Nach einigen Jahren wagte er schließlich einen Schritt, den viele als mutig – andere als verrückt – bezeichnet hätten: Er kündigte seinen sicheren Job, nahm Unterricht bei einem Jazz-Pianisten und übte täglich stundenlang.
Die ersten Monate waren hart – finanziell wie emotional. Unterstützung von den Eltern gab es kaum, nur wenige glaubten an ihn. Doch Jonas blieb dran. Heute – fünf Jahre später – lebt er von der Musik. Er unterrichtet, spielt auf Hochzeiten und kleinen Konzerten, komponiert eigene Stücke. Und das Wichtigste: Er ist glücklich.
„Ich bin nicht reich geworden – aber ich habe etwas, das für mich viel wertvoller ist: Ich lebe meinen Traum.“ Seine Eltern? Die stehen heute in der ersten Reihe, wenn er spielt. „Sie brauchten Zeit, um zu verstehen, dass das mein Weg ist – aber jetzt sind sie stolz.“
Jonas' Geschichte zeigt: Manchmal braucht es Mut, Umwege und einen langen Atem, um das zu tun, wofür das Herz schlägt. Aber es lohnt sich – immer.
Das könnte Sie auch interessieren: