Als Marie*, 27, sich auf ihr erstes Date mit Ben*, 30, freute, rechnete sie mit allem – nur nicht damit, dass seine Mutter mit am Tisch sitzen würde. Was als romantisches Kennenlernen geplant war, wurde zu einem der seltsamsten Abende ihres Lebens. „Ich dachte erst, es sei ein Scherz. Aber sie meinte es ernst – beide.“

Ein Date zu dritt – aber keiner hatte das vorher gesagt

Kennengelernt hatten sich Marie und Ben über eine Dating-App. Die Gespräche waren charmant, ehrlich und humorvoll. Nach ein paar Wochen schlug er ein Treffen in einem netten Café vor. „Ich war positiv gespannt“, erinnert sich Marie. Doch als sie den Tisch sah, traute sie ihren Augen nicht: „Er saß dort – und neben ihm eine etwa 60-jährige Frau. Sie standen beide auf, er grinste und sagte: ‚Das ist meine Mama, sie wollte dich auch mal kennenlernen.‘“

Marie war irritiert, aber aus Höflichkeit setzte sie sich. „Ich wollte es nicht gleich abbrechen. Vielleicht war es nur ein kurzes ‚Hallo‘ – dachte ich.“

Die Mutter übernahm das Gespräch

Doch es blieb nicht bei einem kurzen Gruß. Die Mutter, Monika*, übernahm das Ruder. Sie stellte Fragen, als wäre sie die Personalchefin eines Familienbetriebs: „Was machen Ihre Eltern beruflich?“ – „Planen Sie Kinder?“ – „Können Sie kochen?“ – Marie versuchte zu lächeln, fühlte sich aber zunehmend unwohl.

„Ben saß daneben, als wäre das alles ganz normal. Er lachte sogar, wenn seine Mutter mir ins Wort fiel. Es war surreal.“

Warum bringt jemand seine Mutter zum Date?

Psychologen sprechen in solchen Fällen von emotionaler Unreife oder übermäßiger Abhängigkeit. Manche Menschen haben ein enges, manchmal übergriffiges Verhältnis zu ihren Eltern, besonders zur Mutter. In Bens Fall war es offenbar normal, dass seine Mutter bei wichtigen Entscheidungen mitreden wollte – sogar bei seiner Partnerwahl.

„Er sagte später, dass sie schon bei früheren Dates dabei war und das ‚gut funktioniert‘ hätte“, erzählt Marie.Für Marie war nach einer Stunde Schluss

„Ich habe höflich bezahlt, mich verabschiedet und gesagt, dass es für mich nicht passt“, sagt Marie rückblickend. Ben habe es nicht verstanden: „Er schrieb mir später, ich sei zu empfindlich.“ Für sie ist klar: „Ich date nicht jemanden, dessen Mama das erste Wort hat – und wahrscheinlich auch das letzte.“

Zwischen Kontrolle und Fürsorge

Das Erlebnis ist kurios, aber nicht ganz selten. In Zeiten zunehmender Unsicherheit suchen viele Menschen Rückhalt bei der Familie – manchmal zu viel. Was als liebevolle Bindung beginnt, kann schnell zur emotionalen Abhängigkeit werden.

Ein Date, das Marie nie vergisst

Heute kann sie darüber lachen – fast. „Es war absurd, aber lehrreich. Wenn beim nächsten Date jemand sagt, er bringt noch 'jemanden Netten' mit, frage ich genau nach, wer das ist.“

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