Schon mit 16 Jahren ließ sie sich zum ersten Mal die Lippen aufspritzen – ein Eingriff, der in Begleitung der Eltern unter bestimmten medizinischen Auflagen auch in diesem Alter erlaubt ist. „Ich habe mich nie richtig wohlgefühlt mit meinem natürlichen Aussehen“, sagt sie. „Meine Lippen waren schmal, ich wollte immer mehr Volumen – mehr Ausdruck.“

Was mit einer kleinen Hyaluronsäure-Behandlung begann, entwickelte sich innerhalb weniger Jahre zu einer regelrechten Leidenschaft – oder, wie Kritiker sagen würden, zu einer Sucht. Monatliche Auffrischungen, neue Techniken, häufige Arztbesuche: All das summierte sich laut ihrer Aussage zu Investitionen im hohen fünfstelligen Bereich.

„Das ist mein Lifestyle“

Die junge Frau sieht ihre Ausgaben nicht als übertrieben, sondern als Ausdruck ihrer Persönlichkeit. „Manche kaufen sich Autos oder teure Handtaschen. Ich investiere in mein Gesicht.“ Auf Instagram hat sie inzwischen über 120.000 Follower, die ihren Weg begleiten – zwischen Bewunderung, Kritik und Neid.

Ihr Aussehen polarisiert: Überdimensionierte Lippen, stark konturierte Gesichtszüge, ein Look, der an internationale Influencerinnen wie Barbie G. oder Anastasia Doll erinnert. „Ich weiß, dass viele mich für verrückt halten. Aber das ist mir egal. Ich liebe mich so, wie ich bin – und das ist das Wichtigste.“

Kritik von Experten

Medizinische Fachkräfte sehen solche Entwicklungen jedoch mit Sorge. Dr. Helena M., Fachärztin für ästhetische Medizin, warnt: „Hyaluronsäure ist zwar grundsätzlich gut verträglich, aber eine Überkorrektur kann langfristig zu Gewebeverformungen, Asymmetrien und gesundheitlichen Problemen führen. Wenn eine so junge Frau bereits Zehntausende Euro investiert, sollte man auch über mögliche psychologische Hintergründe sprechen.“

Tatsächlich ist der Begriff „Body Dysmorphic Disorder“ (Körperdysmorphe Störung) in diesem Zusammenhang nicht selten – eine psychische Erkrankung, bei der Betroffene ihr Aussehen als stark fehlerhaft wahrnehmen, obwohl objektiv kein oder kaum ein Makel besteht.

Zukunftspläne? Noch größere Lippen

Trotz aller Warnungen will die 19-Jährige ihren Weg weitergehen. „Ich habe eine Vision von mir selbst. Ich arbeite darauf hin.“ Neben den Lippen plant sie auch weitere Eingriffe: Nase, Kinn, eventuell sogar Brustvergrößerung – alles Teil eines Gesamtbilds, das sie für sich als Ideal definiert hat.

Fazit

Ob man sie nun als mutig, selbstbewusst oder kritisch hinterfragen sollte – die Geschichte der 19-Jährigen zeigt eindrucksvoll, wie stark äußere Schönheit heute mit Identität, Aufmerksamkeit und Anerkennung verknüpft ist. In einer Gesellschaft, in der Likes oft mehr zählen als Lebensläufe, verschwimmen die Grenzen zwischen Selbstverwirklichung und Selbstverlust.

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