Peter H., 70 Jahre alt, war früher Kfz-Mechaniker, ein Mann mit kräftigem Händedruck und einem herzlichen Lachen. Heute vermeidet er es, den Mund zu weit zu öffnen – aus Scham. Seine Zähne sind in einem katastrophalen Zustand. Einige fehlen ganz, andere wackeln, die Prothese sitzt schlecht. Der Zustand bereitet ihm nicht nur Schmerzen, sondern auch soziale Isolation. Der Grund: Eine vollständige Zahnversorgung würde ihn 20.000 Euro kosten – eine Summe, die für ihn unerreichbar ist.

„Ich habe mein Leben lang gearbeitet – und jetzt kann ich mir nicht mal richtiges Kauen leisten“

Peter hat 45 Jahre lang gearbeitet, meist körperlich schwer. Doch mit seiner Rente von rund 1.050 Euro monatlich bleibt nach Abzug der Fixkosten kaum etwas übrig. Seine Krankenkasse übernimmt nur einen Bruchteil der Kosten für Zahnersatz. Die empfohlenen Implantate und der vollständige Zahnersatz, die er laut Zahnarzt dringend bräuchte, sind für ihn unbezahlbar. „Ich habe gefragt, ob man das auch in Raten machen kann. Aber selbst das kann ich nicht stemmen.“

Prothese statt Implantate – ein täglicher Kampf

Statt Implantaten trägt Peter eine veraltete Vollprothese, die schlecht sitzt, beim Sprechen wackelt und Druckstellen verursacht. Essen wird zur Tortur, Lachen zum Risiko. „Ich traue mich kaum noch unter Leute. Wenn ich lache oder rede, verrutscht das Ding. Ich schäme mich.“

Die schlechte Zahnversorgung wirkt sich nicht nur auf seine Lebensqualität aus, sondern auch auf seine Gesundheit. „Ich habe Magenprobleme, weil ich vieles nicht mehr richtig kauen kann. Und manchmal tut mir der ganze Kiefer weh.“

Zahngesundheit als Luxusgut

Der Fall von Peter ist kein Einzelfall. Immer mehr ältere Menschen in Deutschland können sich keine angemessene Zahnversorgung leisten. Implantate, Kronen, Brücken – oft geht es dabei nicht um Ästhetik, sondern um Funktion, Ernährung und Lebensqualität. Doch das aktuelle System belohnt nur diejenigen, die privat vorsorgen konnten – oder genug verdienen.

„Ich will nicht jung aussehen – ich will nur normal essen können“

Was Peter sich wünscht, ist bescheiden: Ein funktionierender Zahnersatz, der ihm erlaubt, normal zu essen, zu sprechen und zu lachen – ohne Schmerzen und ohne Scham. „Ich verlange keinen Luxus. Nur ein bisschen Würde.“

Doch solange sich nichts im System ändert, bleibt sein Wunsch ein ferner Traum. 20.000 Euro – für viele ein Auto, für ihn: ein Stück Lebensqualität, das ihm verwehrt bleibt.

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