Leipzig – Wenn andere dreimal pro Nacht aufstehen, klagen sie über Schlafmangel. Sarah K., 29, steht neunmal auf – mindestens. Denn ihre drei Monate alten Drillinge brauchen rund um die Uhr Aufmerksamkeit, Zuwendung, Milch, Windeln und Liebe. Und das Beeindruckendste daran: Sie macht alles allein.

„Ja, ich bin müde. Ja, ich habe Rückenschmerzen. Aber ich bin auch unglaublich stolz“, sagt Sarah und lächelt, während sie gleichzeitig ein Fläschchen hält, einen kleinen Fuß streichelt und mit einem leisen Summen das dritte Baby beruhigt.

Drei Babys. Kein Partner. Keine Pause.

Die Schwangerschaft war überraschend. Eigentlich hatte Sarah nur mit einem Baby gerechnet – bis im Ultraschall plötzlich drei kleine Herzschläge zu sehen waren. Der Vater der Kinder zog sich früh zurück. „Das war hart, aber es hat mir auch gezeigt, dass ich niemanden brauche, um stark zu sein“, sagt sie.

Heute lebt sie mit den drei Kindern in einer Zwei-Zimmer-Wohnung am Stadtrand. Ihre Tage sind streng getaktet: Stillen, wickeln, Fläschchen vorbereiten, waschen, trösten, tragen – im Akkord. Schlaf bekommt sie kaum, Freizeit gar nicht. Und doch sagt sie: „Ich wachse über mich hinaus.“

Stolz statt Selbstmitleid

Trotz der Belastung vermeidet Sarah Jammern. „Klar ist es anstrengend. Aber ich will, dass meine Kinder später sagen können: Unsere Mama hat das alles geschafft. Für uns.“

Unterstützung bekommt sie gelegentlich von ihrer Mutter oder einer ehrenamtlichen Helferin. Der Großteil jedoch bleibt an ihr hängen. Besonders nachts sei es schwer: „Wenn alle drei gleichzeitig schreien, habe ich manchmal Tränen in den Augen. Aber ich gebe nicht auf.“

Kraft aus Liebe

Was sie antreibt? „Die drei kleinen Gesichter am Morgen. Ihr Lächeln. Ihre Nähe.“ Für Sarah steht fest: Sie ist nicht nur Mutter – sie ist Kämpferin, Managerin, Trösterin und Heldin in einem.

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